Hinter der Kirchhaldenschule soll das Kinderhaus gebaut werden. 4,64 Millionen Euro stehen dafür bereit. Foto: Sarah Gräber

Auf den Neubau muss die Kirchhaldenschule noch lange warten, denn beim Hochbauamt fehlt Personal.

Botnang - Hiobsbotschaft für die Kirchhaldenschule: Das sogenannte Bildungs- oder auch Kinderhaus genannt, wird wohl erst im Jahr 2017 in Betrieb gehen können – mehr als ein Jahr später, als ursprünglich geplant. „Das wirft uns in den Planungen massiv zurück“, sagt der Rektor der Grundschule, Reinhold Sterra. Erst vor kurzem habe die Schulkonferenz beschlossen, einen Antrag beim Regierungspräsidium zu stellen, um teilgebundene Ganztagsschule zu werden. „Dieser Beschluss ist aber eng an die Fertigstellung des neuen Kinderhauses gekoppelt“, sagt Sterra. Denn man wolle erst mit den erweiterten Betreuungszeiten beginnen, wenn auch die räumlichen Voraussetzungen dafür geschaffen sind.

Vor allem die aktuelle Küche der Kirchhaldenschule sei an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Nur etwa 100 der insgesamt rund 200 Mädchen und Buben können aktuell am Corelliweg verköstigt werden. „Der Bedarf ist jetzt schon größer und würde sicher im Rahmen der Ganztagsschule noch einmal steigen“, sagt der Elternbeiratsvorsitzende Frank Riehl. „Alles hängt am Neubau.“

Auf der Fläche direkt hinter der Kirchhaldenschule soll das zweistöckige Kinderhaus in den Hang hinein gebaut werden und unter anderem Platz für eine viergruppige Kindertagesstätte für 55 Mädchen und Buben sowie ein Kinderrestaurant bieten. „Bislang gingen wir davon aus, dass die Einweihung 2015 oder 2016 gefeiert werden kann“, sagt Sterra. „Ich dachte, wir lägen nur ein halbes Jahr hinter dem ursprünglichen Zeitplan.“

Baubeginn vermutlich erst 2015

Zu ersten Verzögerungen ist es gekommen, da der Gemeinderat im Sommer 2011 eine Neukonzeption für die Schulkindbetreuung beschlossen hat, sagt die Leiterin des Schulverwaltungsamtes, Karin Korn. Kinder sollen künftig an Ganztagsschulen und nicht mehr in Horten betreut werden. Somit war auch die ursprüngliche Planung hinfällig, im Kinderhaus Räume für ein erweitertes Hortangebot bereit zu stellen. Somit musste das pädagogische Konzept der Kirchhaldenschule angepasst werden, um einen funktionierenden Ganztagsbetrieb sowohl im Bestandsgebäude als auch im Neubau zu gewährleisten. Das sei mittlerweile passiert, sagt Korn. Nun würde das Hochbauamt die Planungen fortführen.

Doch das Amt stößt derzeit an seine Kapazitätsgrenzen. Alexander Hofmann war noch im Januar dieses Jahres der Auffassung, dass im Herbst 2014 mit dem Bau des Kinderhauses begonnen werden kann. „Bei meiner damaligen Einschätzung ging ich aber davon aus, dass wir den Bau zumindest teilweise selbst planen werden“, sagt Hofmann. Dies sei aber aufgrund der fehlenden Kapazitäten nicht möglich. Nun müsse man sich externe Unterstützung ins Haus holen, und dafür sei ein sehr zeitintensives Bewerbungsverfahren für die Architektenleistung notwendig. Hofmann rechnet nun damit, dass erst ein Jahr später, im Herbst 2015, mit dem Bau des Kinderhauses begonnen werden kann. 16 bis 18 Monate später sei mit der Fertigstellung zu rechnen – also im Frühjahr 2017. „Das ist bedauerlich und völlig unverständlich“, sagt Sterra.

Auch Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle ist von der jüngsten Verzögerung beim Bau des Kinderhauses überrascht, „aber nicht im positiven Sinn“. Der Schultes ist vor allem darüber verärgert, dass im Mai vergangenen Jahres schon ein Infoabend zum Kinderhaus stattgefunden hat, und mit dieser Veranstaltung falsche Signale gesendet wurden. „Jeder hat gedacht, jetzt geht es bald los“, sagt Stierle. „Das finde ich sehr unglücklich, bei so vielen offenen Fragen, die noch zu klären sind.“