Knapp 500 Mitarbeiter sind bei Bosch in Schwieberdingen vom Verkauf der Starter-Sparte betroffen. Foto: dpa

Vom Verkauf der Tochtergesellschaft für Starter und Generatoren sind bei Bosch in Schwieberdingen 500 Beschäftigte betroffen. Sie sollen an einen neuen Standort in Weilimdorf verlegt werden.

Schwieberdingen - Am Standort Schwieberdingen sind knapp 500 Beschäftigte vom Verkauf der Anlasser-Sparte an ein Konsortium aus China betroffen. Diese sollen, so der Plan des Autozulieferers, bis zum 1. Juni an einen neuen Standort in Stuttgart-Weilimdorf umziehen. Die Pläne sind für die Mitarbeiter nicht neu, der Umzug war bereits im Zuge der Ausgliederung der Anlasser-Sparte in eine Tochtergesellschaft verhandelt worden. „Das war ein ziemlich schmerzlicher Prozess“, sagt Björn Kaliss, bei der IG Metall zuständig für das Bosch-Werk in Schwieberdingen.

Für die Beschäftigten erfreulich sei, dass sich Vertreter des Konsortiums am Dienstag den Mitarbeitern im Werk vorgestellt haben. „Das war der erste gute Eindruck, den die neuen Eigentümer hinterlassen haben“, sagt Kaliss. Der Käufer sehe „eine Zukunft für die Arbeitsplätze, während Bosch das nicht mehr getan hat“. Der Verkauf der mit gut 100 Jahren traditionsreichen Sparte soll bis zum Ende des Jahres auch juristisch unter Dach und Fach sein.

Mit der IG Metall und dem Betriebsrat hat Bosch einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2020 sowie eine Standortzusage bis Ende 2022 vereinbart. Bei der Bosch-Pressestelle bestätigt man: der neue Eigentümer habe vor allem Interesse am Knowhow der Mitarbeiter. Die Arbeitskonditionen, sprich Tarifvertrag, betriebliche Altersvorsorge, Betriebsvereinbarungen, sollen für die Beschäftigten gleich bleiben. Bei der Stadt Schwieberdingen sah sich am Mittwoch niemand zu einem Statement in der Lage.

Am Dienstag war vermeldet geworden, dass Bosch die Tochtergesellschaft für Starter und Generatoren für 545 Millionen Euro an den chinesischen Zulieferer ZMJ und die Investmentfirma China Renaissance Capital Investment verkauft hat. In Deutschland sind etwa 1400 Personen in dieser Tochtergesellschaft beschäftigt, davon 500 in Schwieberdingen und 900 in Hildesheim.