Der Bosch-Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier fand ohne Renningens Bürgermeister Wolfgang Faißt statt, da dieser auf keiner der verkleinerten Teilnehmerlisten stand.
Beim Besuch des Bosch Forschungszentrums von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier waren am vergangenen Freitag viele Expertinnen und Experten und auch Politiker vor Ort. Doch ausgerechnet Renningens Bürgermeister Wolfgang Faißt fehlte und war trotz zunächst schriftlicher Einladung wieder ausgeladen worden. Unserer Zeitung gegenüber schilderte der langjährige Renninger Bürgermeister, dass die Einladung widerrufen worden sei, da er aus Sicht des Bundeskriminalamts ein Sicherheitsrisiko darstelle.
Verwunderung über die Darstellung
Auf diese Aussagen hat man beim Bundespräsidialamt mit Verwunderung reagiert. Der Name Wolfgang Faißt habe auf keiner der vorliegenden Teilnehmerlisten gestanden. Auch habe zwischen dem Renninger Stadtoberhaupt und dem BKA keinerlei Kontakt bestanden. „Die Aussagen sind daher nicht zutreffend“, betonte Alessandro Peduto, stellvertretender Sprecher des Bundespräsidenten.
Auch bei Bosch reagierte man erstaunt auf Faißts Darstellung. Der alleinige Grund für die Ausladung habe darin bestanden, dass die Teilnehmergruppe entgegen der ursprünglichen Planung verkleinert werden musste, erklärte ein Sprecher der Robert Bosch GmbH. Diese Vorgabe sei vom Bundespräsidialamt gekommen. Daher musste der Technologiekonzern eigentlich versendete Einladungen wieder zurücknehmen. Hierbei sei man so verfahren, dass alle Eingeladenen, die ihre Teilnahme bereits angemeldet hatten, zur Veranstaltung zugelassen wurden. Alle, die sich noch nicht rückgemeldet hatten, erhielten eine Ausladung.
Plötzlich ausgeladen
Renningens Bürgermeister Faißt ist über die Vorgehensweise nach wie vor nicht glücklich. Am 20. September 2024 habe er die Einladung erhalten und vier Tage später seine Zusage schriftlich mitgeteilt. Am 14. Oktober sei ihm dann telefonisch von der Robert Bosch GmbH mitgeteilt worden, dass der Besuch externer Personen nicht möglich sei und diese deshalb wieder ausgeladen werden müssten.
„Als ich nachgehakt habe, hieß es, dass das BKA aus Sicherheitsgründen darauf drängt, die Teilnehmerzahl zu verkleinern“, schildert Faißt. „Die Sache ist für mich jetzt abgehakt. Auch wenn ich nicht verstehe, warum dann damals zur Eröffnung des Zentrums mit Kanzlerin Merkel nicht so hohe Sicherheitsbedenken bestanden.“