Tübingens OB Boris Palmer sieht sich Anfeindungen ausgesetzt. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Vor dem Wohnhaus von Boris Palmer haben mehrere Menschen gegen die Impfpflicht protestiert. So schildert Tübingens Oberbürgermeister den Vorfall.

Tübingen - Mehrere Menschen haben vor dem Wohnhaus von Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer gegen die Impfpflicht protestiert und den Grünen-Politiker in Rufen offen angefeindet. Der Vorfall habe sich bereits am Montag vergangener Woche ereignet, sagte Palmer an diesem Montag. Als er am Abend von einer Ausschusssitzung nach Hause gekommen sei, hätten sich etwa 20 bis 30 Menschen vor seinem Haus versammelt gehabt. Er sei zur Sicherheit in eine Seitenstraße gegangen und habe die Polizei verständigt.

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Seine Frau habe ihm berichtet, dass die Protestierenden unter anderem „Palmer verrecke“ gerufen hätten, sagte Palmer. Er gehe davon aus, dass es sich bei den Beteiligten um sogenannte „Spaziergänger“ handele, die seit mehreren Wochen montags durch die Stadt zögen und gegen die Impfpflicht und die Corona-Maßnahmen protestierten.

Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen bestätigte den Vorfall. Bis zum Eintreffen einer Streife seien aber keine Menschen mehr vor Ort gewesen. Von einer Anzeige habe er aufgrund der Aussichtslosigkeit des Erfolgs abgesehen, sagte Palmer. Es habe zuvor schon Anfeindungen gegen ihn gegeben, doch das sei eine neue Qualität. Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung über den Vorfall berichtet.