Boris Johnson geht – endlich. Großbritannien hat einen besseren Premier verdient, kommentiert Christian Gottschalk.
Boris Johnson vereint viele Eigenschaften in seiner Person, die ein Politiker nicht haben sollte. Er lügt fast so oft und so intensiv wie Wladimir Putin; er fällt Entscheidungen aus dem Bauch heraus, ganz so wie Donald Trump; er ist von sich überzeugt wie Silvio Berlusconi, nur nicht so braun gebrannt. Doch weil Johnson auch eine gewisse Art von schelmischer Unbekümmertheit verbreitet hat, ein lausbubenhaftes Äußeres zur Schau stellt und die Briten immer wieder daran erinnert, dass sie etwas ganz besonderes in der Welt und erst recht in Europa sind, ist er bei den Menschen lange Zeit durchgekommen mit seinen Marotten. Für die Demokratie an sich ist das nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Dass die Demokratie diesen fast nur auf das eigene Wohlergehen bedachten Politik-Clown nun aus seinem Amtssitz vertreibt, ist hingegen eine gute Nachricht.