Boris Johnson war bis Sommer 2022 britischer Premierminister. Foto: imago images/Parsons Media/Andrew Parsons / i-Images

Großbritanniens Ex-Premier berichtet in einer BBC-Dokumentation über ein Telefonat, das er kurz vor dem Angriff auf die Ukraine mit Wladimir Putin führte. Darin soll Russlands Präsident ausgesprochen deutlich geworden sein.

 Hat der russische Präsident Wladimir Putin dem früheren britischen Premier Boris Johnson kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs unverhohlen gedroht? Das zumindest berichtet der Tory-Politiker offenbar in einer Dokumentation, die am Montag von der BBC ausgestrahlt wird: „Er hat mir irgendwann quasi gedroht und gesagt, ‚Boris, ich will dir nicht weh tun, aber mit einer Rakete würde es nur eine Minute dauern’ oder so ähnlich“, erzählt Johnson der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge in der Sendung.

 

„Dem sehr entspannten Tonfall nach zu urteilen und der Gelassenheit, die er an den Tag zu legen schien, hat er wohl einfach mit meinen Versuchen gespielt, ihn zum Verhandeln zu bewegen“, so Johnson weiter. Wie andere westliche Regierungschefs hatte der damalige Premierminister kurz vor der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 versucht, Putin von seinem Kurs abzubringen. Dabei sollen die Äußerungen gefallen sein.

Boris Johnson trat im Juli 2022 auf Druck seiner Partei als Parteichef der Konservativen und Premier zurück. Ein Grund dafür war auch sein lockerer Umgang mit der Wahrheit: In der Partygate-Affäre um Feiern in der Downing Street während der Corona-Lockdowns hatte er nur sehr zögerlich bei der Aufklärung mitgewirkt.