Boris Becker sorgt für Unmut bei seinem einstigen Tennisclub in Leimen im Rhein-Neckar-Kreis. Foto: dpa

Boris Becker sorgt für Unmut bei seinem einstigen Tennisclub in Leimen im Rhein-Neckar-Kreis. Der TC Blau-Weiss 1964 Leimen sei „schon etwas enttäuscht, dass Herr Becker noch nie auf unsere Einladung hin auf der Anlage war, auf der er einst spielen lernte“, so Club-Vorstand Rüdiger Waldherr.

Leimen - Ex-Tennisstar Boris Becker sorgt für Unmut bei seinem einstigen Tennisclub in Leimen (Rhein-Neckar-Kreis). Der TC Blau-Weiss 1964 Leimen sei „schon etwas enttäuscht, dass Herr Becker noch nie auf unsere Einladung hin auf der Anlage war, auf der er einst spielen lernte“, sagte Club-Vorstand Rüdiger Waldherr am Montag. Auch habe er dort noch nie etwa eine Autogrammstunde für Jugendliche gegeben oder sich sonst für den Verein engagiert. „Gerade so etwas wäre ja wichtig, um Begeisterung bei jungen Menschen für den Sport zu wecken.“

Entgegen anderslautender Medienberichte sei aber nicht daran gedacht, deshalb die nach dem dreimaligen Wimbledon-Sieger benannte Boris-Becker-Halle auf der Anlage umzubenennen. „Dafür gibt es weder konkrete Pläne, geschweige denn einen entsprechenden Beschluss“, sagte Waldherr. Die Zeitschrift „Hörzu“ hatte im Rahmen ihres Reportage-Blogs „Deutschland in 30 Tagen“ berichtet, die Halle solle aus Verärgerung über Becker einen anderen Namen bekommen.

Die Halle müsse allerdings in den nächsten Jahren für etwa 60.000 bis 70.000 Euro renoviert werden. „Wenn sich dafür ein Sponsor findet, werden wir ihm natürlich anbieten müssen, die Halle nach ihm zu benennen“, sagt Waldherr. Darüber habe man im Rahmen einer Mitgliederversammlung bereits diskutiert. Bislang sei aber noch niemand als Sponsor angeschrieben worden - „auch nicht Herr Becker selbst“.

Trotz der Enttäuschung über Beckers Desinteresse am TC Blau-Weiss wolle man aber am liebsten beim Namen Boris-Becker-Halle bleiben. „Der Sportler Becker ist unerreicht“, sagte Waldherr. „Das Image seines Namens würden wir gerne weiter im Club tragen.“

Im Rathaus seiner früheren Heimatstadt ist Becker weiterhin wohlgelitten. „Seine sportlichen Meriten sind unumstritten“, sagte ein Sprecher am Montag auf Anfrage. Die Stadt habe durch ihn unglaublich profitiert und sei weithin bekanntgeworden. „Das hätten wir mit keinem Werbeetat erreichen können.“