Das älteste Bordell Stuttgarts: das Dreifarbenhaus. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Maria und Victoria arbeiten als Prostituierte in Stuttgarter Laufhäusern. Im Herbst letzten Jahres werden beide Opfer eines rabiaten Freiers. Was ihnen beim Sex geschehen ist, berichten sie vor Gericht.

Zwanzig Minuten mit Maria kosten fünfzig Euro. Maria (alle Namen geändert) arbeitet als Prostituierte in der Stuttgarter Innenstadt in einem Laufhaus, dem Dreifarbenhaus. An einem Ort also, an dem sie Tag für Tag ein Zimmer mietet. Dort empfängt sie ihre Kunden, die für Sex bezahlen, wieder verschwinden – und meistens hoffen, dass sie beim Verlassen des Hauses von niemandem gesehen werden. Eine Polizeistreife hat Maria gerade direkt von ihrem Arbeitsplatz weggeholt. Vorgeführt heißt das im Justizjargon. Maria ist also nicht freiwillig zu der Gerichtsverhandlung gekommen, zu der sie als Zeugin geladen wurde.