In Geislingen sollen in der Hinteren Siedlung und in der Tälesbahnstraße neue Pflegeeinrichtungen entstehen. Foto: STZ

In Geislingen standen die Interessenten für den Bau von Seniorenheimen in der letzten Zeit regelrecht Schlange. Jetzt sollen zwei konkrete Projekte verwirklicht werden.

Geislingen - Das Geislinger Bauamt hat in den vergangenen Monaten viele Anfragen von potenziellen Investoren im Geschäftsfeld Seniorenwohnen bearbeitet. Übrig geblieben sind nun zwei konkrete Projekte: ein 50-Betten-Haus der Römerhaus-Bauträgergesellschaft aus Schifferstadt, die in der Tälesbahnstraße ein Seniorenzentrum und zehn Wohnungen erstellen möchte, sowie ein Seniorenzentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit 64 Pflegeplätzen und 14 Seniorenwohnungen in der Geislinger Liebknechtstraße. Erst vor wenigen Wochen sind im nur vier Kilometer entfernten Kuchen ebenfalls 64 Pflegeplätze entstanden.

Der Interessent für den Quellenweg hat einen Rückzieher gemacht

Die Planungen eines weiteren Investors am Standort Quellenweg in Geislingen haben sich offenbar zerschlagen. „Der Interessent hat sich zurückgezogen, da er durch die zahlreichen Planungen im Seniorenbereich in Geislingen keinen Markt mehr sieht“, sagte die Stadtplanerin Alwine Aubele vom städtischen Bauamt. Mit den beiden Neubauprojekten erhöht sich in Geislingen das Angebot der Pflegeeinrichtungen für Senioren auf künftig 316 Plätze. Bisher stellte der Platzhirsch, die Geislinger Samariterstiftung, an ihren beiden Standorten in der Oberen Stadt sowie in Altenstadt 162 Plätze zur Verfügung.

Auch die neue Kuchener Residenz liegt im Einzugsbereich

Bei allen Anbietern gehören außerdem betreute Wohnungen und Apartments für Senioren zum Angebot. Deren Zahl steigt von derzeit 70 auf künftig 94 Einheiten. Im Geislinger Einzugsbereich liegt auch die neue Seniorenresidenz am SBI-Park in Kuchen. Dort hat der frühere Schuhhändler Helmut Mayer aus Bad Ditzenbach offenbar 14 Millionen Euro in die Ertüchtigung eines Baudenkmals, in das ehemalige Spinnereigebäude der Süddeutschen Baumwollindustrie, investiert. In Geislingen gibt es für das neue Projekt in der Tälesbahnstraße noch keine Baugenehmigung, aber bereits einen städtebaulichen Vertrag, damit die Kommunalverwaltung den Bebauungsplan anpassen kann.

Baurecht liegt dagegen für das DRK-Projekt in der Liebknechtstraße vor, wo die Bagger im Herbst anrollen sollen. Die Baugenehmigung wurde offenbar nach nur drei Monaten erteilt, und der Geislinger Oberbürgermeister Frank Dehmer lobt die Pläne und den wohnortnahen Standort.

Das DRK will zehn Millionen Euro investieren

Für das DRK ist es neben dem im Jahr 2008 in Hattenhofen entstandenen 32-Betten-Haus das zweite Seniorenzentrum im Kreis. In Geislingen ist für den Standort in der Hinteren Siedlung der Bau von 64 Pflegeplätzen in einem Pflegeheim neben weiteren 14 Seniorenwohnungen vorgesehen. Mit dem Verkauf von zwölf dieser Wohnungen wolle das DRK einen Teil der Kosten finanzieren, heißt es in einer DRK-Pressemitteilung. Investor für das Zehn-Millionen-Projekt ist die DRK-Zukunftsstiftung Neckar-Fils der DRK-Kreisverbände Göppingen und Nürtingen-Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen). Die Geislinger Anlage soll sich in drei dreigeschossige Baukörper gliedern. Der Trakt mit den Wohnungen soll über Gartenanlagen mit dem Pflegebereich verbunden sein. Dort sind ein überdachter Außenbereich und eine Eingangshalle für verschiedene Veranstaltungen vorgesehen.

Einen Friseur, einen Physiotherapeuten, Fußpflege und weitere Angebote möchte der Investor dort ansiedeln. Auch der ambulante Pflegedienst des DRK- Kreisverbandes Göppingen wird hier Sprechstunden anbieten, erklärt das DRK. Außerdem sei geplant, die Migrationsberatung vom benachbarten Kinderhaus in das geplante Zentrum umzusiedeln. Im Erdgeschoss könnte, je nach Bedarf, später auch eine Tagespflege eingerichtet werden.