Fleisch- und Wurstwaren gibt es auf dem Fasanenhofer Wochenmarkt schon immer zu kaufen. Bei anderen Produkten hat es zwischendurch mau ausgesehen. Foto: Alexandra Kratz

Mit den Fleisch- und Wurstwaren von Heide Gänßle hat der Wochenmarkt auf dem Fasanenhof angefangen. Zwischenzeitlich war sie die einzige, die auf dem Platz vor der Bonhoefferkirche verkauft hat. Doch nun geht es wieder aufwärts.

Fasanenhof - Rudi Keller ist zum ersten Mal da. Der Esslinger bietet auf dem Wochenmarkt auf dem Platz vor der Bonhoefferkirche Obst und Gemüse aus eigenem Anbau an. Das Marktamt habe ihn gefragt, ob er Lust und Zeit habe, auf dem Fasanenhof zu verkaufen. Er habe beides gehabt, sagt Keller. Auch in Esslingen, Wendlingen und Plochingen baut er regelmäßig seinen Stand auf. Der Fasanenhof sei was die Entfernung betreffe gerade noch machbar. Da haben die Menschen im Stadtteil Glück. Denn mit dem letzten Obst- und Gemüsehändler waren sie ganz und gar nicht zufrieden. Mal waren faule Früchte in den Stiegen, mal gab es keine Kartoffeln, und mal kam der Händler gar nicht.

In guten Zeiten gab es auf dem Fasanenhofer Markt zehn Stände. Doch zuletzt war davon fast nichts mehr übrig. Lediglich die Metzgerin Heide Gänßle steuerte noch jede Woche mit ihrem Wagen den Vorplatz der Bonhoefferkirche an. Denn Albert Gutekunst kommt nur einmal im Monat und verkauft Schnaps, Likör und Marmelade. Auf die Frage, ob sich der Markt für ihn lohne, antwortet er: „Es ist an der Grenze.“ Heide Gänßle kennt fast jeden ihrer Kunden mit Namen. Warum sie immer noch jede Woche komme? „Wegen der Kundschaft natürlich“, antwortet sie. Die Menschen auf dem Fasanenhof seien so nett und auch ein bisschen spritzig, und sie würden auch ganz gut bei ihr einkaufen.

Marktamt lobt Engagement vor Ort

Auch Jürgen Kuttner vom Marktamt ist an diesem Vormittag auf dem Fasanenhof. Jede Woche seien er oder ein Kollege vor Ort, um nach dem Rechten zu schauen. „Es ist ein sehr kleiner Markt, aber es lohnt sich, ihn zu erhalten“, sagt Kuttner. Die Stadt sei froh, dass sich nun wieder ein Obst- und Gemüsehändler gefunden habe. „Es wäre zu schade, wenn wir diesen Markt wieder verlieren“, sagt Kuttner. Er lobt insbesondere das Engagement des Bürgervereins und der evangelischen Gemeinde, die jede Woche parallel zum Markttreiben das Marktcafé organisieren. „Das ist eine geniale Kombination“, sagt Kuttner und ergänzt: „Ohne das Marktcafé würde es den Wochenmarkt auf dem Fasanenhof vielleicht schon längst nicht mehr geben.“

„Das Marktcafé ist uns wichtig“, sagt Pfarrer Jürgen Spohn. Es gehe darum, zusammenzusitzen und miteinander ins Gespräch zu kommen. „Ein Markt hat so etwas Urtümliches. Ich mag diese Atmosphäre“, sagt Spohn. So sieht das auch Petra Leitenberger vom Bürgerverein. Sie zeichnet für das Marktcafé mitverantwortlich. Das Ziel sei es, mit dem Marktcafé mehr Kunden anzulocken, damit sich der Markt für die Händler lohne. Derzeit ist sie in Kontakt mit einem Mann aus Calw, der künftig vielleicht Brot und Nudeln von der Eselsmühle auf dem Fasanenhof verkaufen möchte. „Das wäre klasse. Wir würden uns freuen, wenn das klappt“, sagt das Bürgervereinsmitglied.

Am Ende muss auch der Umsatz stimmen

Rudi Keller jedenfalls ist mit seinem ersten Markttag auf dem Fasanenhof zufrieden. „Ich bin positiv überrascht. Heute ist es gut gelaufen“, sagt der Obst- und Gemüsehändler. Er werde künftig jede Woche auf den Fasanenhof kommen. „Wenn man etwas anfängt, dann muss man es auch richtig machen“, so seine Meinung. Aber am Ende müsse auch der Umsatz stimmen.