Beim Umzug am Faschingsdienstag trug Gudrun Nopper den Bollenhut zum Dirndl. Ihr Mann war als Bauer von der Alb verkleidet. Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Auf den Bollenhut-Auftritt von Gudrun Weichselgartner-Nopper folgt nun ein Besuch in der Schwarzwaldgemeinde Gutach. Damit befindet sich die Gattin des Oberbürgermeisters in bester Gesellschaft.

Das Schwarzwald-Mädel-Kostüm von Gudrun Weichselgartner-Nopper hat ein Nachspiel. Der Bürgermeister der Schwarzwaldgemeinde Gutach, Siegfried Eckert, hat den Oberbürgermeister und seine Frau eingeladen. Damit befinden sie sich in guter Gesellschaft. Eckert hatte auch Influencerin Cathy Hummels eingeladen, nachdem sie sich in der Schwarzwald-Tracht gezeigt hatte. Sie hatte im Gegensatz zu Gudrun Nopper einen veritablen Shitstorm geerntet, nachdem sie mit Bollenhut aufgetreten war.

Gudrun Weichselgartner-Nopper hatte am Fasching in Stuttgart für hochgezogene Augenbrauen gesorgt, weil sie einen Bollenhut mit roten Bollen getragen hatte. Eigentlich ist der unverheirateten Frauen vorbehalten. Der Grund war ein ganz simpler: Die schwarzen Bollenhüte waren im Kostüm-Verleih nicht verfügbar. Das Problem mit der Farbe war ihr durchaus bewusst, denn die Noppers sind häufig im Schwarzwald unterwegs. Neben Gutach haben die ausladenden Hüte – inzwischen längst ein Symbol für den gesamten Schwarzwald – ihren Ursprung in den Schwarzwald-Gemeinden Hornberg-Reichenbach und Wolfach-Kirnbach.

Die Bürgermeister der anderen Bollenhut-Gemeinden hatten mit Blick auf die Fasnet ähnlich gelassen reagiert: „Ich denke, das Tragen des roten Bollenhuts an Fasnet durch die Ehefrau des Stuttgarter OBs nehmen wir hier alle mit einem Augenzwinkern wahr, wobei es natürlich hier strikt unter Fasnet zu verbuchen ist“, sagte der Wolfacher Bürgermeister Thomas Geppert.

Einladung in den Schwarzwald

Der Gutacher Bürgermeister nahm nun Kontakt mit der Stuttgarter Oberbürgermeister-Gattin auf. Schmunzelnd habe er zur Kenntnis genommen, dass sie einen roten Bollenhut getragen habe, schreibt er in einem Brief von Anfang März. „Fasching ist Fasching!“ Nichtsdestotrotz lade er sie gern mit ihrem Mann ein, Gutach und das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof zu besuchen.

Seit vergangener Woche steht nun die Verabredung Anfang Mai. Die Noppers freuen sich drauf: „Wir sind so gern im Schwarzwald“, sagt Gudrun Weichselgartner-Nopper.