Das nigerianische Militär steht in der Kritik Foto: EPA

Das US-Militär unter der Führung des Stuttgarter Afrika-Kommandos (Africom) hat bereits Konsequenzen gezogen und die Zusammenarbeit mit Nigerias Militär stark eingeschränkt.

Stuttgart/Abuja - Die Terrorgruppe Boko Haram ist in Nigeria auf dem Vormarsch. Wenige Tage vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas wächst die Kritik der Verbündeten an der Regierung. Das US-Militär unter der Führung des Stuttgarter Afrika-Kommandos (Africom) hat bereits Konsequenzen gezogen und die Zusammenarbeit mit Nigerias Militär stark eingeschränkt. Man habe den Eindruck, Nigerias politische und militärische Führung sei nicht wirklich am Kampf gegen Boko Haram interessiert, heißt es aus US-Militärkreisen.

Erst im April 2014 hatten die USA die nachrichtendienstliche Zusammenarbeit mit dem westafrikanischen Land deutlich ausgeweitet. Auslöser war die Entführung von 276 Schülerinnen, deren Großteil bis heute als vermisst gilt. Die US-Regierung hofft, dass Nigerias Präsident Goodluck Jonathan oder sein Nachfolger den Kampf gegen die islamistische Terrorsekte forcieren. „Die nigerianische Regierung muss diese Bemühungen anführen“, sagte Africom-Kommandeur David Rodriguez unserer Zeitung. Ziel von Boko Haram ist es in Westafrika einen Gottesstaat zu errichten.