Wegen der vielen Baustellen leiden Händler unter starken Umsatzeinbußen. Im September sollen konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Gewerbebetriebe vorgestellt werden.
Der Aufschrei der Einzelhändler im Bohnenviertel war groß, als die Baustelle auf dem Gelände des Breuninger-Parkhauses an der B 14 im vergangenen Jahr in Betrieb ging. Dort, wo voraussichtlich bis 2029 ein Mobility-Hub und das Haus für Film und Medien entstehen soll, fehlt es den Einzelhändlern seitdem an Laufkundschaft und Umsatz. Einzelne Inhaber berichteten „von einem Kundenrückgang in nicht mehr vertretbarem Ausmaß“. In der Folge müssten wohl einzelne Läden schließen.
Nun, einige Monate später, war Oberbürgermeister Frank Nopper im Bohnenviertel zu Gast, um mit den Einzelhändlern ins Gespräch zu kommen. Er besuchte mehrere Betriebe, die von den laufenden Baumaßnahmen betroffen sind. „Das Haus für Film und Medien ist ein Schlüsselprojekt für die kulturelle und kreative Zukunft unserer Stadt“, betonte Nopper. „Gleichzeitig liegt mir sehr am Herzen, dass die gewachsene Struktur des Bohnenviertels mit seinen inhabergeführten und teils traditionsreichen Geschäften erhalten bleibt. Dafür müssen wir beides miteinander denken – städtebauliche Entwicklung und wirtschaftliche Standortsicherung.“
OB-Besuch kommt bei Händlern gut an
Im Café Nast fand im Anschluss an den Rundgang eine Sprechstunde mit den Gewerbetreibenden statt, bei der zahlreiche Anliegen, Ideen und Vorschläge zur Sprache kamen – im Beisein von Wirtschaftsförderer Torsten von Appen. Er erklärte: „Der Austausch heute war offen, konstruktiv und zeigt, wie wichtig es ist, zuzuhören.“ Man nehme die Rückmeldungen der Gewerbetreibenden sehr ernst und arbeite daran, Unterstützungsmaßnahmen zu konkretisieren, die über reine Kommunikation hinausgingen.
Auch Thomas Rodens, Vorsitzender des Handels- und Gewerbevereins Bohnenviertel, zeigte sich zufrieden mit dem Besuch: „Dass der Oberbürgermeister selbst ins Viertel kommt, ist ein wichtiges Zeichen. Unsere Mitgliedsbetriebe wünschen sich nicht nur Sichtbarkeit, sondern vor allem Verlässlichkeit in der Perspektive. Das Bohnenviertel hat Geschichte – und Zukunft.“
Der Oberbürgermeister kündigte an, Anfang September zu einem weiteren Termin ins Bohnenviertel zu kommen. Dann sollen erste konkrete Ergebnisse und Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Gewerbebetriebe vorgestellt werden.