Der Dax hat eine wenig spektakuläre Woche hinter sich. Foto: Getty

Mit einem richtungslosen Wochenausklang deutet sich für den Leitindex ein nur wenig verändertes Wochenergebnis an.

Frankfurt/Main - Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Freitag einmal mehr mit angezogener Handbremse agiert. Mangels entscheidender Kurstreiber stand der Dax bis zum Nachmittag ungefähr da, wo er den Vortagshandel beendet hatte. 10 684 Punkte bedeuteten zuletzt ein kleines Minus von 0,05 Prozent. Der Leitindex knüpfte damit an den wenig inspirierten Handel der vergangenen Tage an. Im Wochenverlauf steuert das Kursbarometer aktuell auf einen hauchdünnen Gewinn zu.

Dem Markt mangelt es weiter an Impulsen, um der Lethargie der vergangenen Wochen zu entkommen. Über Nacht fehlten auch noch die Vorgaben von der Wall Street, wo am Vortag wegen Thanksgiving nicht gehandelt wurde. Auch am sogenannten „Black Friday“, der dort traditionell das Weihnachtsgeschäft einläutet, findet in New York nur ein verkürzter Handel statt.

Manfred Bucher von der BayernLB verwies angesichts des lahmenden Marktumfelds darauf, dass die derzeit eigentlich positiven Voraussetzungen am Markt von den politischen Risiken in Europa überschattet werden. Er befürchtet, dass das am 4. Dezember anstehende Referendum in Italien bei einem negativen Votum den Anti-EU-Kräften Auftrieb verleihen könnte. Bei der Abstimmung deutet sich eine Schlappe für Premierminister Matteo Renzi an, der sein Amt an einen Erfolg geknüpft hat.

Wenig Bewegung gab es vor diesem Hintergrund auch bei den meisten Indexkollegen des Dax. Während es der MDax bis zuletzt moderat mit 0,26 Prozent ins Plus schaffte auf 20 834 Punkte, ging es für den TecDax um 0,23 Prozent auf 1723 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 tendierte mit 3041 Zählern nahezu unverändert.

Defensive Aktienwerte zum Wochenschluss gefragt

Ähnlich ruhig wie am Gesamtmarkt fiel am Freitag auch die Nachrichtenlage bei Einzelwerten aus. Lufthansa-Aktien blieben nach der Ankündigung eines vierten Streiktags der Piloten im Blickfeld der Anleger. Die Papiere der Fluggesellschaft gaben um gut 0,8 Prozent nach, weil sich Marktteilnehmer mit zunehmender Streikdauer um einem Imageverlust der Fluggesellschaft sorgen.

Wie schon am Vortag blieben defensive Aktienwerte zu Wochenschluss gefragt. Aktien des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care rückten an der Spitze um 1,1 Prozent vor. Infineon dagegen büßten rund 2 Prozent ein, nachdem die jüngste Rally bei den Papieren des Chipherstellers schon am Vortag ins Stocken geraten war.

Am deutschen Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,04 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 142,17 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,22 Prozent auf 161,36 Punkte. Der Kurs des Euro erreichte 1,0601 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0548 US-Dollar festgesetzt.