Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zieht erste Konsequenzen aus der Pleite des Schwarzwälder Leuchtenherstellers Hess.

Stuttgart – Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zieht erste Konsequenzen aus der Pleite des Schwarzwälder Leuchtenherstellers Hess. „Auch die LBBW sieht sich getäuscht und hat Strafantrag gestellt“, sagte ein Sprecher der Landesbank den „Stuttgarter Nachrichten“ . Die LBBW hatte vor vier Monaten den Börsengang der Hess AG als federführende Bank organisiert. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Mannheim wegen Betrug, Bilanzfälschung und des Verdachts auf möglicher Insolvenzdelikte.

Der LBBW liegen „bisher keinerlei Hinweise vor, dass seitens der LBBW bei Börsengängen übliche Sorgfaltspflichten verletzt worden sein könnten“, sagte der LBBW-Sprecher dem Blatt. Auch sei die Hess AG durch „unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften“ untersucht worden. Derzeit prüfen bundesweit Anwälte von Hess-Anlegern, ob sich Schadenersatzansprüche gegen die Banken geltend machen lassen, die Hess an die Börse gebracht haben. Neben der LBBW waren das M.M. Warburg und Kempen.

Die Landesbank betonte gegenüber den Stuttgarter Nachrichten, sie habe ein „hohes Interesse an der Aufklärung des Falles“. Zur „vertiefenden Prüfung“ habe die LBBW externe Anwälte beauftragt. Ein abschließendes Ergebnis liege noch nicht vor. Beim Börsengang waren Hess-Aktien zum Preis von 15,50 Euro ausgegeben worden. Am Mittwoch lag der Kurs der Hess-Aktie bei 88 Cent.