Handwerkskunst aus dem 20. Jahrhundert: aus der Matritze (rechts) wird beim Pressen die Schallplatte. Foto: factum/Granville

Björn Bieber betreibt in einer Pforzheimer Garage ein Ein-Mann-Presswerk für Schallplatten. Doch mit Vinyl-Kleinauflagen verdient er nicht sein Geld – sondern mit einer fast einzigartigen anderen Maschine.

Pforzheim - Das Eis bricht man bei Björn Bieber nicht mit warmen Worten oder einem freundlichen Lächeln, sondern mit ein wenig Lästerei über ahnungslose Rundfunkjournalisten. „Anfragen vom Fernsehen lehne ich inzwischen alle ab“, sagt der 42-Jährige und schaut genervt, „das ist viel zu stressig, wenn die drehen, und in den Berichten erzählen sie immer dasselbe.“ Lieber presse er in Ruhe seine Schallplatten, als noch ein weiteres Mal die Geschichte vom angeblichen Vinyl-Revival zu erzählen und hinterher Clips anschauen zu müssen, in denen reichlich unoriginell von „schwarzem Gold“ die Rede ist. „Erstens“, sagt Björn Bieber, „ist das Vinyl-Revival langsam wieder vorbei, zum Glück.“ Und zweitens presst er an diesem Mittwochvormittag keine schwarzen, sondern rote Schallplatten.