Die Aussichtsplattform ist ein Anziehungspunkt, der offenbar auch rücksichtslose Besucher anlockt. Foto: Archiv (KS-Images.de/Karsten Schmalz

In einem Onlineforum wird moniert, dass in dem Marbacher Schutzgebiet in den Weinbergen geböllert wurde. Auch sonst liege hier ökologisch einiges im Argen.

Die Aussichtsplattform in den Marbacher Weinbergen ist zwar erst vor einigen Jahren installiert worden, aber längst kein Geheimtipp mehr. Es hat sich flugs herumgesprochen, dass man von hier aus einen atemberaubenden Ausblick ins Neckartal hat. Das lockt viele Besucher an, offenbar auch solche, die weniger Gutes im Schilde führen. An Silvester wurde an dieser Stelle im Landschaftsschutzgebiet wohl heftig geballert, ein Teil der Knaller jedoch einfach liegengelassen. In einem Onlineforum wird aber nicht nur das bemängelt, sondern auch die Stadt angegriffen. Es wird kritisiert, dass das Gelände nicht wie versprochen bepflanzt worden sei und auch der Weinberg nicht mehr angelegt werde. Damit gebe man vor allem im Hinblick auf die Gartenschau 2033 gewiss kein gutes Bild ab. Offensichtlich fehle „es völlig am Interesse für die Natur“.

Triebe werden abgerissen

Diesen Schuh will sich Bürgermeister Jan Trost allerdings nicht anziehen. Er betont, dass die zugesagte Begrünung umgesetzt worden sei. Es seien an der Plattform für die gepflanzten Weinreben sogar Schutzgitter installiert worden. „Leider werden die Triebe der Reben immer wieder abgerissen, sodass sich die Reben nicht entsprechend entwickeln konnten“, berichtet der Rathauschef. Im Hinblick auf den ebenfalls monierten Zustand des Weinberges an dieser Stelle seien der Stadt die Hände gebunden. Besagte Fläche befinde sich in Privateigentum.

Böllern ist erlaubt

Was die Knallerei an Silvester anbelangt, so sei es zwar richtig, dass die Aussichtsplattform in einem Landschaftsschutzgebiet errichtet wurde. „Dies schließt aber nicht aus, dass dort geböllert werden darf“, stellt Trost klar. Ärgerlich sei es jedoch in der Tat, wenn die Reste des Feuerwerks von den Verursachern nicht weggeräumt würden. Doch handele es sich dabei um eine weit verbreitete Unsitte, die nicht nur an der Aussichtsplattform, sondern an mehreren Stellen auf der Gemarkung wie am König-Wilhelm-Platz oder auf der Schillerhöhe beobachtet werden könne. „Löbliches Beispiel dafür, wie es anders geht, ist der Bereich um den Wasserhochbehälter Eck. Dort gibt es eine bürgerschaftliche Initiative, die den dortigen Silvestermüll aufräumt – ein tolles Vorbild“, erklärt der Bürgermeister.