Der „Unglücksflieger“ Boeing 737 MAX hat wieder abgehoben. (Archivbild) Foto: dpa/Elaine Thompson

Der Flieger des US-Flugzeugbauers Boeing ist nach langer Zeit zum ersten Mal wieder zu einem Inlandsflug in Brasilien gestartet. Aufgrund früherer Abstürze mussten die Piloten ein spezielles Training für den Flugzeugtyp absolvieren.

São Paulo - Nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Todesopfern ist die 737 MAX des US-Flugzeugbauers Boeing erstmals seit mehr als 20 Monaten wieder zu einem kommerziellen Flug abgehoben. Die brasilianische Fluggesellschaft Gol startete am Mittwoch in São Paulo zu einem 90-minütigen Inlandsflug nach Porto Alegre, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die Piloten von Gol hatten zuvor ein spezielles Training für die technisch überarbeiteten Maschinen in den USA absolviert. 

Für die Maschinen des Typs war infolge der Abstürze im März 2019 ein weltweites Flugverbot verhängt worden. Mitte November hatte die US-Luftfahrtaufsicht FAA grünes Licht für eine Wiederaufnahme des Flugverkehrs gegeben, nachdem Boeing technische Veränderungen vorgenommen und unter anderem die Software des Stabilisierungssystems überarbeitet hatte. Die Behörde hatte zugleich aber betont, bevor die Maschinen wieder abheben könnten, müsse jede Fluggesellschaft ihr Trainingsprogramm für Piloten der 737 MAX überarbeiten. 

Eine Woche nach den US-Behörden hatte auch die brasilianische Luftfahrtbehörde ANAC die Wiederaufnahme genehmigt. Gol hat bislang sieben 737-MAX-Flugzeuge in seiner Flotte, die nach Unternehmensangaben nun bis Ende des Jahres allesamt wieder in der Luft sein sollen. Künftig will die brasilianische Fluggesellschaft 95 weitere Maschinen dieses Typs in den Dienst stellen.