Einem neuen Jugendhaus an der Böblinger Straße muss jetzt noch der Gemeinderat zustimmen, schließlich muss die Stadt den Bau mitfinanzieren. Foto: Heike Armbruster

Die Gebrüder-Schmid-Stiftung hat der Stadt signalisiert, dass sie sich am Neubau des Jugendhauses in Heslach beteiligen möchte. Die Kosten für die Vorplanung hat die Stiftung bereits zugesichert.

S-Süd - Mit dieser Nachricht hatten die Bezirksbeiräte nicht gerechnet: Die Gebrüder-Schmid-Stiftung hat Interesse daran bekundet, sich an den Kosten für ein neues Jugendhaus an der Böblinger Straße zu beteiligen. Damit könnte das an das Generationenhaus Heslach angrenzende Areal sich zu einer weiteren Ortsmitte im Süden entwickeln. Die Idee, die Carola Flad vom städtischen Jugendamt präsentierte, beinhaltete aber nicht nur einen Neubau des Jugendhauses, auch ein Medienzentrum mit Werkstattcharakter soll an der Böblinger Straße 92 untergebracht werden. Damit hätten zwei Anträge, die die Bezirksbeiräte selbst in den kommenden Doppelhaushalt eingebracht haben, eine deutlich verbesserte Chance auf eine frühzeitige Umsetzung. Der Bezirksbeirat hatte neben einem Neubau des Jugendhauses auch für eine Stadtteilmediathek plädiert.

Das jetzige Gebäude des Jugendhauses ist ein ehemaliges Wirtshaus mit diversen Anbauten. Die Kleinräumigkeit des Hauses lässt den Jugendlichen zwar viele Rückzugsmöglichkeiten, es fehlt aber an größeren Gemeinschaftsräumen. Das Raumkonzept ist zudem nicht ideal für die Hortbetreuung der Schickhardt-Schüler, die dort stattfindet. All das könnte mit einem Neubau gelöst werden und zwar so, dass das eigentliche Gebäude eine kleinere Grundfläche in Anspruch nimmt und das Außenareal größer wird. Dadurch könnte zwischen der Kindertagesstätte Wilde Wanne, dem Jugendhaus und dem Generationenhaus ein neuer Platz entstehen. Schon jetzt werden die Sitzgelegenheiten vor dem Generationenhaus rege genutzt, obwohl der Gebrüder-Schmid-Weg immer noch unter dem Durchgangsverkehr leidet. Die lang gewünschte Sperrung des Weges will das Tiefbauamt demnächst umsetzen.

Kellermann: „Wir schaffen einen sozialen Mittelpunkt“

„Planerisch ist der Bereich fast schon ideal“, sagte Flad. Die bereits vorhandene Generationenkette in diesem Gebiet könne mit dem Neubau untermauert werden. Die Stiftung, die einen Neubau erstmals im Herbst 2012 mit der Stadt diskutierte, sagte nun der Stadt 60 000 Euro zu, damit man dort die bauliche Vorplanung veranlassen könne. Jetzt hofft der Bezirksbeirat Süd, dass der Gemeinderat dem Projekt in den anstehenden Haushaltsverhandlungen ein noch größeres Gewicht einräumt.

Der Bezirksvorsteher Rupert Kellermann freute sich über die Zusage der Stiftung: „Wir schaffen damit einen neuen sozialen Mittelpunkt in Heslach.“ Er hatte in einer Projektgruppe mit Vertretern des Jugendamts und mit Carola Haegele, der Leiterin des Initiativenzentrums des Generationenhauses, an der Umsetzung der Idee gefeilt. Ohne eine feste Zusage der Gebrüder-Schmid-Stiftung habe er das aber nicht kommunizieren können, sagte Kellermann. Da es diese nun gibt, versicherte er, würden die Bezirksbeiräte nun eng eingebunden.

Die Jugendlichen sollen in der Planungsphase mitreden

Sie werden aber nicht die einzigen sein, die ihre Wünsche an das neue Jugendhaus formulieren sollen. Carola Flad betonte, dass sich die Jugendlichen über eine Planungswerkstatt am Projekt beteiligen sollen. Auch ältere Anwohner könnten in einem solchen Rahmen formulieren, wie sie sich das Medienzentrum vorstellen. „Wir wollen die künftigen Nutzer sachkundig beteiligen“, sagte Flad. Die Projektgruppe beispielsweise stellt sich eine Mitmach-Mediothek ähnlich der des Treffpunkt Rotebühl vor. Von dem Konzept würden bestehende Initiativen wie die Gruppe Senioren-Net profitieren. Deren Mitglieder arbeiten bereits jetzt mit der PC-Werkstatt zusammen, die im Jugendhaus Heslach beheimatet ist, und tauschen sich dort mit Jugendlichen aus.

Als kreativ und solide durchdacht lobte Roland Petri, Fraktionssprecher der CDU, das Projekt und räumte ihm hohe Verwirklichungschancen ein. „Ich sehe die Möglichkeit, das dort etwas wirklich Gutes entsteht“, lobte Petri. Der FDP-Bezirksbeirat Wolf-Dieter Wieland plädierte dafür, dass an den Gebrüder-Schmid-Weg angrenzende Gelände von Hofbräu, wenn möglich in die Gestaltung einzubeziehen. Diesen Ansatz verfolgt der Bezirksvorsteher Rupert Kellermann bereits – zumindest für die Fläche, die zwar die meisten Menschen der Brauerei zuordnen, die aber größtenteils städtisches Gelände sei, wie er betonte.