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Das neue Kulturzentrum soll am 1. November eröffnen - Projekt kostet 810.000 Euro.

Stuttgart - Die Initiative für ein Soziales Zentrum Stuttgart (ISZ) hat ihr Ziel erreicht. Ihr gehört offiziell das Gebäude an der Böblinger Straße 105 in Heslach. 810.000 Euro stecken die Linken in ihr Projekt.

In dem Haus an der Böblinger Straße 105 in Heslach sieht es aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Auf dem Boden liegen abgerissene Tapetenfetzen und Gipsbrocken, die von durchbrochenen Trennwänden stammen. Aus den klaffenden Löchern sollen mal Türen werden. An manchen Stellen schaut unter dem Schutt der blanke Betonboden hervor, den Belag haben die neuen Besitzer in den meisten Räumen herausgerissen. Einzig die Bühne im Erdgeschoss erinnert daran, dass in dem Gebäude 25 Jahre lang Mundarttheater aufgeführt wurde.

Das alte Mundarttheater Rebstöckle gehört nun der neu gegründeten ISZ Heslach GmbH, der Initiative für ein Soziales Zentrum Stuttgart, und heißt Linkes Zentrum Lilo Herrmann. Mitte Juni hat die Stadt Stuttgart ihr Vorkaufsrecht abgetreten. Das ebnete den Weg für das alternative Kulturzentrum. Am 1. November will die ISZ öffnen. Dann sollen in den oberen drei Etagen die Büros und die sieben Zimmer in Wohngemeinschaften vermietet sein. "Wir haben genügend Anfragen von Linken, Gruppen und Initiativen", sagt ISZ-Sprecher Paul von Pokrzywnicki (19). Die Kaltmiete für einen Raum kostet 250 Euro. Im Keller sollen Bands proben und Partys stattfinden.

Ein Mix aus Kneipe und Café mit Kulturprogramm entsteht im Erdgeschoss. Das Lokal soll sich von Heslachs Kneipen und Cafés abheben, sagt Abiturient von Pokrzywnicki. "Wir wollen günstig Säfte und Tees verkaufen. Es soll keine Saufkneipe werden." Das Lokal soll Künstlern und Musikern eine Plattform bieten. Für einen Namen hat die ISZ sich noch nicht entschieden, der Stil steht fest. "Es soll orientalisch aussehen, mit vielen Kissen."