Von 13. Oktober bis 5. November finden die baden-württembergischen Literaturtage in Böblingen und Sindelfingen statt. Foto: dpa

Kulturell wird in diesem Jahr in Böblingen und Sindelfingen so einiges geboten. Im Herbst finden die baden-württembergischen Literaturtage hier statt. Und auch beim Pianistenfestival gibt es eine Neuerung.

Böblingen - Vor elf Jahren haben sich Böblingen und Sindelfingen um das Format beim Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur beworben. Im Herbst ist es nun so weit: Von 13. Oktober bis 5. November finden dann die baden-württembergischen Literaturtage in den beiden Städten statt. „Ansonsten sind die Ausstellungen in den Museen ein Highlight“, sagt der Kulturamtsleiter Peter Conzelmann bei der Vorstellung des städtischen Kulturprogramms. Passend zum Reformationsjahr thematisiert das Bauernkriegsmuseum Luther. In der Galerie interpretiert der Berliner Pop-Art-Künstler Jim Avignon die Böblinger Kunstsammlung. Und im Oktober gibt es noch eine Premiere: Die erste gemeinsame Ausstellung von Bauernkriegsmuseum und Galerie zum 30-jährigen Bestehen der Zehntscheuer.

„Luthers Spuren geVOLKt!“ heißt die von Cornelia Wenzel gestaltete Ausstellung im Bauernkriegsmuseum. Eröffnet wird sie am Sonntag, 26. Februar, Thema ist das Leben und Wirken des Reformators – neben den längst bekannten Fakten auch Kritik an seinen Haltungen und Aussagen. Gezeigt werden Flugschriften und Texte aus der Lutherzeit, teilweise im Original. „In diesem Jubiläumsjahr kommt man an Luther, als zentrale Gestalt des Bauernrkieges, nicht vorbei“; erklärt Peter Conzelmann. Am 9. Juli beginnt der Dialog von Jim Avignon mit der Kunstsammlung unter dem Titel „Neo-interpretiert!“. Der Künstler versetzt dabei die historischen Kunstwerke in die Gegenwart. „Bildgewalt“ heißt die Koproduktion der beiden Museen mit Darstellungen zwischen Wahn und Wirklichkeit aus den städtischen Sammlungen. Um die Themen Aufruhr und Unterdrückung wird es dabei gehen.

Für das Fleischermuseum ist bislang nur eine Best-Of-Ausstellung geplant. Die Karikaturen, Grafiken und Bilder von Horst Haitzinger sind noch bis Ende März am Marktplatz zu sehen. Doch dann geht die bisherige Museumsleiterin Nurdan Drignath in den Ruhestand – und ihre Nachfolge ist bislang nicht geklärt. „Wir wollen auf jeden Fall weitermachen“, sagt der Kulturamtsleiter zu den Ausstellungen mit namhaften Karikaturisten. Nur in diesem Jahr sei eine Idee gefragt gewesen, die sich leicht umsetzen lässt wie eine Schau mit Cartoon-Highlights.

Erstmals ein Frühlingskonzert

Eine weitere Neuerung kann Peter Conzelmann beim Pianistenfestival vermelden: In diesem Jahr findet zum ersten Mal ein Frühlingskonzert statt, und zwar am 23. März im Sparkassenforum. Den Sommer am See mitsamt der Songtage, die Jazztime, die Lange Nacht der Museen im November und das Comedy-Festival der Kultourmacher vom Alten Amtsgericht zählt er außerdem noch auf. Alles in allem „ein bemerkenswertes Veranstaltungsprogramm“, findet der Kulturamtsleiter. Fast 420 000 Euro werden dafür ausgegeben, ein Teil aber auch durch die Bereitstellung von Räumen. „Etat und Struktur sind unverändert“, sagt Peter Conzelmann.

Die Umfrage im vergangenen Jahr zur Kulturnutzung der Bevölkerung hat sich laut Peter Conzelmann noch nicht in dem Programm niedergeschlagen. Rund 1300 Böblinger waren dabei zu ihren kulturellen Vorlieben befragt worden. In mehreren Gesprächsrunden äußerten verschiedene Gruppen ihre Wünsche. Ihre Umsetzung muss noch warten: „Es kann sich frühestens um das Jahr 2018 handeln.“