Der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (links) und sein Böblinger Amtskollege Stefan Belz (rechts) gratulierten Alexander Grullini zu dessen Beförderung. Foto: Zweckverband Flugfeld

Alexander Grullini ist neuer Flugfeld-Geschäftsführer. Er folgt Peter Brenner, der zum 30. Juni aufhört. Grullini beginnt bereits am 1. Februar und bildet mit Brenner bis zu dessen Ausscheiden eine Doppelspitze.

Böblingen/Sindelfingen - Peter Brenner wirkt aufgeräumt. Der Chef des Zweckverbands Flugfeld Böblingen/Sindelfingen hat erreicht, was er erreichen wollte. „Für mein Ausscheiden war mir ein reibungsloser Übergang wichtig“, erklärt der 62-Jährige. Brenner, der sechs Jahre lang als Verbandsgeschäftsführer fungierte, hatte kurz vor Weihnachten überraschend seinen Vertrag zum 30. Juni diesen Jahres gekündigt. Sein Nachfolger wird Alexander Grullini, der bereits seit 2004 beim Zweckverband angestellt und seit mehr als sechs Jahren dessen kaufmännischer Leiter ist. „Grullini kennt das Flugfeld in- und auswendig“, versichert Brenner. Der 48 Jahre alte Diplom-Verwaltungswirt, der sich intern um die Stelle beworben hatte, war der einzige Kandidat und wurde nun von der Zweckverbandsversammlung einstimmig gewählt.

200 000 Quadratmeter verkauft

Durchgedrungen war zuletzt, dass Brenner mit den Entscheidungsprozessen nicht zufrieden gewesen sei. Bei der Ansiedlung von Firmen und beim Bau von Wohn- und Geschäftshäusern müssen stets die Gremien beider Städte einbezogen werden, bevor die Verbandsversammlung darüber befinden kann. Im vergangenen Jahr hatte es ein Tauziehen um ein Zaubertheater gegeben, das der Stuttgarter Magier Thorsten Strotmann auf dem Flugfeld bauen wollte. Er habe jedoch ein dreiviertel Jahr kein Angebot erhalten, klagte Strotmann, nach langwierigen und erfolglosen Verhandlungen mit dem Verband und den Städten gab er auf. Brenner bedauerte dessen Absage. Strotmann will nun in Leonberg bauen.

Um Spekulationen vorzubeugen, sagt Brenner jedoch ganz klar: „ Strotmann hat mit meiner Kündigung nichts zu tun.“ Er scheide nicht aus Groll und schon gar nicht aus Frust aus seinem Amt. Vielmehr sehe er seine Aufgabe als Geschäftsführer, die Flächen in dem neuen Stadtgebiet zu vermarkten, als nahezu erfüllt an. Seit seinem Antritt im Jahr 2013 habe er rund 200 000 Quadratmeter verkauft. Fünf bis sechs Grundstücke mit insgesamt etwa 50 000 Quadratmetern warteten noch auf neue Eigentümer. Wobei eines davon noch gar nicht zum Verkauf stehen könne, weil erst noch ein neuer Autobahnanschluss auf dem Flugfeld geplant werden müsse.

Übergang wird abgefedert

„Ich war der richtige Mann zur richtigen Zeit“, sagt der 62-Jährige selbstbewusst. Jetzt gelte es eher zu verwalten, sich um Baugenehmigungen zu kümmern und so weiter. Das sei nicht so sein Ding, dafür sei sein Nachfolger wohl besser geeignet, erklärt Brenner, der bei der Deutschen Bank Bankkaufmann gelernt, vor seiner Zeit beim Zweckverband elf Jahre lang in der Niederlassung Stuttgart bei der Eurohypo Bank arbeitete und damals den Posten des Vorstandsvorsitzenden der Immobilienwirtschaft Stuttgart bekleidete. Am 1. Juli werde er wieder eine Aufgabe im Immobilienbereich übernehmen – wieder in Stuttgart. Mehr könne er noch nicht sagen.

Der Übergang wird auch dadurch abgefedert, dass Grullini bereits zum 1. Februar als Geschäftsführer antritt und mit Brenner bis zu dessen Ausscheiden eine Doppelspitze bildet. „Das habe ich mir so gewünscht“, sagt Brenner, dessen Vertrag beim Verband erst Ende des Jahres ausgelaufen wäre.

Brenner erhält Lob

„Wir bedauern sein frühes Ausscheiden“, ließ der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (CDU) verlauten, der derzeitige Zweckverbandsvorsitzende, „mit Brenners Hilfe erfuhr das interkommunale Stadtentwicklungsprojekt eine positive und erfolgreiche Entwicklung.“ Mit Grullini habe man aber eine gute Nachfolgelösung gefunden. Mit dessen Erfahrung könne man das Flugfeld sicher erfolgreich weiter entwickeln. Genau das hat der 48-Jährige auch vor: „Ich werde mein Wissen aus den 15 Jahren beim Verband einbringen und bin mit Herzblut dabei.“