Von Frank KastnerWHISTLER. Die Bilanz von Raimund Bethge vor dem abschließenden

Von Frank Kastner

WHISTLER. Die Bilanz von Raimund Bethge vor dem abschließenden Viererbob-Rennen (vierter Lauf am Samstag, 23.40 Uhr/ARD) ist einmalig in der Welt: 66 Gold-, 49 Silber- und 53 Bronzemedaillen errangen die deutschen Bob- und Skeletonpiloten unter seiner Regie bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften. Doch nach den Winterspielen ist dieses Kapitel beendet. Der 62-jährige Cheftrainer hat seinen Abschied wie zuvor auch seine Erfolge im Detail geplant. "Am 30. Juni ist Schluss, am 7. Juli feiere ich Geburtstag, ab 1. August gehe ich in Rente", sagte Bethge, dem der Schreck nach dem Sturz von Cathleen Martini/Romy Logsch auch am Tag danach noch in den Gliedern steckte. Schließlich handelte Bethge immer nach der Devise: "Gesundheit steht an erster Stelle, denn wir sind und bleiben eine Risikosportart", sagte der Coach, der seine schwersten Stunden vor gut vier Jahren erlebte. Mitten im Training fuhr ihn am 30. November 2005 in Kurve zehn der Olympiabahn im italienischen Cesana ein australischer Zweierbob an und verletzte ihn an beiden Beinen schwer. Die Auswirkungen spürt er noch heute. Nach zahlreichen Operationen und einer Thrombose in den Beinen wollte er sogar auf den Flug nach Vancouver verzichten. Doch eine emotionale Aktion in St. Moritz, als das komplette deutsche Team mit T-Shirts "Raimund for Whistler" auflief, stimmte ihn um.

Bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger tut sich der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) schwer. Carsten Embach, Gerd Leopold, Olaf Hampel, Rene Spies und Christoph Langen wurden bereits gehandelt, wobei der Letztgenannte wohl die größten Chancen besitzt.