Eine Kaiserboa, ähnlich dem in Weinstadt gefundenen Tier Foto: imago/Wirestock

In den Weinbergen bei Weinstadt-Beutelsbach ist eine Boa gefunden worden. Es ist nicht zum ersten Mal, dass im Rems-Murr-Kreis ein solches Reptil für Aufsehen sorgt.

Eine herrenlose Würgeschlange hat am Donnerstag in Weinstadt-Beutelsbach für Aufsehen gesorgt. Wie die Polizei mitteilt, hatte ein Mann in den Weinbergen in der Nähe eines Weinguts eine Würgeschlange entdeckt. Die Polizei rückte an und entdeckte eine exotische Schlange. Das Tier wurde in eine Zoohandlung gebracht und dort als Kaiserboa identifiziert.

„Der natürliche Lebensraum dieser Würgeschlangenart liegt in Mexiko und Mittelamerika“, teilt die Polizei im Nachgang mit. Sie geht davon aus, dass das Tier entweder aus einer Haltung geflohen ist oder absichtlich von seinem Besitzer ausgesetzt wurde. Der Fund ist ungewöhnlich – doch im Rems-Murr-Kreis, besonders in Weinstadt, gab es in den vergangenen Jahren immer wieder rätselhafte Schlangenfunde. Erst Anfang Juli dieses Jahres war im Ortsteil Endersbach eine Würgeschlange entdeckt worden. Damals schlängelte sich dort ein junger Königspython im öffentlichen Raum, das Tier wurde in der Beutelsbacher Straße entdeckt. Die Polizei übergab den ungewöhnlichen Fund einem Schlangenfachmann, die Herkunft des Tieres blieb ungeklärt.

Im September 2022 war ein Schlangenfund, ebenfalls in Weinstadt, deutlich größer. Damals entdeckte ein Mann im Ortsteil Endersbach eine armdicke, etwa zwei Meter lange Madagaskarboa in seinem Garten. Die Polizei brachte die Schlange zunächst in die Wilhelma. Später meldete sich die Besitzerin, eine Frau aus Weinstadt. Sie hatte offenbar das Gehege der Boa versehentlich nicht richtig verschlossen und durfte die entwischte Schlange wieder in Empfang nehmen. Einen weiteren Schlangenfund gab es Ende Juni 2023 in Berglen. Dort entdeckte eine Hundebesitzerin beim Gassigehen eine verletzte rund anderthalb Meter lange Boa. Sie bugsierte das Tier in eine Hundetransportbox und übergab sie der Polizei. Diese übergab das Tier dann einem Tierarzt, das weitere Boa-Schicksal ist nicht bekannt.

Das sagt die Polizei zu den gefundenen Schlangen

Laut einem Polizeisprecher ist nicht bekannt, ob es zwischen den gefundenen Schlangen in der Region einen Zusammenhang gibt. „Auf jeden Fall würde es Sinn machen, dies zu prüfen“, reagiert er auf eine Anfrage unserer Zeitung.

Immer wieder kommt es vor, dass Besitzer ihre Schlangen aussetzen. Für die tropischen Tiere kann dies jedoch den Tod bedeuten. So erfroren im Februar 2023 in Bayern neun exotische Schlangen, die dort in einem Wald ausgesetzt worden waren. Die Tiere leben gewöhnlich bei Temperaturen von 25 bis 35 Grad, in der Nacht sollte die Temperatur nicht unter 21 Grad fallen.