Vor der Einweihung der Skate-Bowl müssen noch Pumptrack und BMX-Bahn fertig werden. Foto: Patricia Sigerist

Die Skate-Bowl unterhalb vom „Sportpunkt“ der Spvgg Rommelshausen in Kernen ist fertig. Jetzt sollen die Arbeiten für die BMX-Bahn und den Pumptrack vorangetrieben werden. Die Einweihung der kompletten Anlage ist im Herbst geplant.

Rommelshausen - Die rot-weißen Absperrbänder flattern seit Wochen im Wind und ärgern die Skater. Zu gerne würden sie mit ihren Brettern in die Bowl steigen und in der Schüssel fahren. „Die Bowl ist fertig“, sagt Ralf Bulling. Er ist bei der Gemeinde Kernen für Landschaftsplanung, Straßen- und Tiefbau zuständig.

 

Die Bauarbeiten für die BMX-Bahn und später den Pumptrack laufen allerdings gerade erst an

Aber die Beton-Bowl kann noch nicht genutzt werden: Der Tüv hat sie noch nicht abgenommen. Aufgrund von Corona sei es auch hier zu Verzögerungen gekommen, rechtfertigt Bulling, dass sich die Skater auch nach den Lockerungen wohl noch den ganzen Sommer in Geduld üben müssen. Denn mittlerweile geht der Ehrgeiz der Verwaltung dahin, dass die gesamte Trendsport-Trilogie auf dem Gelände des „Sport- und Fitnessparks Hangweide“ in Kernen gemeinsam bei einem großen Eröffnungsfest im Herbst eingeweiht wird.

Die Bauarbeiten für die BMX-Bahn und später den Pumptrack laufen allerdings gerade erst an. Irgendwie scheint der Wurm drin zu sein bei den Trendsportanlagen des Sport- und Fitnessparks Hangweide. Seit drei Jahren ist die Gemeinde an dem Projekt dran, die Gelder und die gesamte Anlage waren vom Gemeinderat genehmigt worden. Die Skate-Bowl hätte eigentlich schon zur Remstal-Gartenschau fertig sein sollen, aber man hatte es bei der Verwaltung versäumt, eine Baugenehmigung zu beantragen. Erst im vergangenen November wurde dann für die Arbeiten an der Bowl ein neuer Anlauf genommen. Dann hieß es, dass die Anlage bis März 2020 fertig sein sollte. Mit Corona hatte niemand gerechnet.

Jetzt sind die Bagger im Gelände mit den vorbereitenden Erdarbeiten zugange

Trendsportler haben deshalb aktuell in Kernen keine Möglichkeiten, ihrem Sport nachzugehen. Die bestehende BMX-Bahn musste vor Jahren dem Neubau des Sportpunkts weichen, sie soll jetzt in Verlängerung der Friedrichstraße neu gebaut werden. Gemeinde und Spvgg haben Diddie Schneider für die Streckenführung gewonnen. Er ist einer der führenden europäischen Streckendesigner und hat beispielsweise die BMX-Stecke im nahen Aichwald angelegt. Jetzt sind die Bagger im Gelände mit den vorbereitenden Erdarbeiten zugange, in den nächsten Tagen wird Schneider vor Ort erwartet, um die entsprechenden Sprünge, Hänge und Steilwände zu planen. Vier Wochen, so die Schätzung, werden für die Fertigstellung der BMX-Bahn benötigt.

Gleichzeitig wird der Erdwall bei der Bowl komplettiert, er soll die Anwohner vor Lärm schützen. Die Gemeinde musste ein Lärmgutachten einholen. Denn in der Beton-Schüssel wird es laut werden. Fehlt noch der Pumptrack, er ist südlich des Sportpunkts vorgesehen und wurde als letzte Komponente des Fitnessparks beschlossen. Die Besonderheit des rund 32 Meter langen und knapp 20 Meter breiten, geschwungenen Tracks ist, dass hier die Geschwindigkeit mit den Mountainbikes nur durch die Verlagerung des Körpergewichts erlangt wird, dafür muss man „pumpen“ – ziehen und drücken.

Und es gibt noch ein Problem: ein Grundstück zweier Brüder aus Waiblingen und Korb

Ursprünglich hatte der Gemeinderat die Kosten für den Skatepark auf maximal 200 000 Euro gedeckelt. Der Betrag kann wohl nicht mehr gehalten werden kann. Der Lärmschutzwall kommt mit 35 000 Euro zu den ursprünglich geplanten 95 000 Euro für die Bowl, den 55 000 Euro für die BMX-Strecke und den 60 000 Euro für den Pumptrack dazu. Und es gibt noch ein Problem: ein Grundstück zweier Brüder aus Waiblingen und Korb. „Nur ein schmaler Streifen“, sagt Bulling. Aber dieser wäre ideal als Abkürzung zwischen den Anlagen. Man habe mit Engelszungen lange und großzügig mit den beiden verhandelt, sagt Bulling, sei aber zu keiner Lösung gekommen.

In jüngster Zeit haben die Brüder sogar Apfelbäume auf das Grundstück gepflanzt. Jetzt muss man Umwege machen, heißt es von der Sportvereinigung, die den BMX-Parcours betreuen wird. Bei der Gemeinde denkt man darüber nach, wie das private Gelände durch Büsche oder ähnliches abgegrenzt werden kann, damit die Sportler es nicht zum Abkürzen nutzen.