Seit acht Jahren ist Martin Funk Bürgermeister von Altbach. Er will sein Amt für weitere acht Jahre ausüben – und hat noch viel vor.
Der 42-jährige Rathauschef Martin Funk tritt bei der Bürgermeisterwahl am 19. Oktober erneut an. Wir haben ihm und seinem Herausforderer Sebastian Flörchinger die fünf selben Fragen gestellt. Flörchinger hat, so wollte es das Los, als Erster geantwortet. Jetzt ist Funk an der Reihe, der für seine Antworten gleich viel Platz zur Verfügung hat.
Thema Verkehr: Die Altbacher Ortsdurchfahrt ist nicht sonderlich attraktiv. Haben Sie Ideen, wie gerade der Bereich Esslinger Straße attraktiver gestaltet werden kann?
Die Esslinger Straße haben wir im Blick. Das Ergebnis des Investorenauswahlverfahrens wird die Esslinger Straße deutlich aufwerten. Hierbei werden neue Wohnformen und Wohnmöglichkeiten in diesem Bereich geschaffen und das soll durch ein Café mit Außenbereich ergänzt werden. Schon jetzt sind die Grünflächen in einem guten Zustand. Das ist unserem Bauhof zu verdanken, der gute Arbeit leistet.
„Bei der Betreuung schon seht gut aufgestellt“
Thema Städtebau: Zwischen Rathaus, Bahnhof und der ehemaligen neuapostolischen Kirche soll ja eine städtebauliche Entwicklung stattfinden. Was muss dort konkret getan werden?
Wir haben konkrete Vorstellungen, aber wir brauchen auch Fördergeld: Deshalb bereiten wir derzeit ein neues Sanierungsgebiet für diesen Bereich vor. Es holt auch Privateigentümer ins Boot, die ebenfalls Fördergeld erhalten können. Ein studentischer Wettbewerb, der für diesen Bereich veranstaltet wurde, gab uns interessante Aspekte an die Hand, wie der Bereich durch eine passende Bebauung gut und ansprechend gestaltet werden kann.
Thema Bildung: Der Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung an Grundschulen kommt. Welche „Baustellen“ im Bereich Bildung müssen aus Ihrer Sicht in Altbach noch angegangen werden?
Bei Ganztagesbetreuung und Rechtsanspruch ist Altbach schon jetzt sehr gut aufgestellt und vorbereitet. Das haben wir uns in den vergangenen Jahren erarbeitet. Ab dem Schuljahr 2026/27 gibt es in Altbach eine Ganztagesschule in Wahlform. Die Umfrage bei den Eltern hat diesen Kurs nochmals bestärkt. Mit dem Baubeschluss zur Erweiterung der Mensa hat der Gemeinderat auch räumlich die Voraussetzungen geschaffen.
„Die finanzielle Lage in Altbach ist angespannt“
Thema Finanzen: Die Ausgaben steigen, auch weil Bund und Land Pflichtaufgaben nicht durchfinanzieren. Der Spielraum wird geringer. Haben Sie für Altbach bereits eine „schwarze Liste“ in der Schublade?
Die Gemeinde Altbach konnte in den vorangegangenen Jahren von guten Steuereinnahmen profitieren. Leider lösen diese nun höhere Umlagezahlungen und sinkende Einnahmen aus den Zuweisungen für uns aus. Die finanzielle Lage ist angespannt. Für zusätzliche freiwillige Aufgaben über die bisherigen hinaus wird in den kommenden Jahren kein Spielraum sein. Wir können Pflichtaufgaben nur dann gut erfüllen, wenn wir eine strenge Ausgabendisziplin walten lassen. Wichtig ist, dass wir die finanziellen Mittel, wie in den vergangenen Jahren wirtschaftlich einsetzen.
Thema Bürgerbeteiligung: Was sind aus Ihrer Sicht geeignete Formate für eine zielgerichtete Bürgerbeteiligung, mit der auch die Breite der Bevölkerung erreicht werden kann?
Wir müssen die Bürgerschaft gut verständlich und transparent informieren. Und wir müssen die Menschen bei den passenden Themen frühzeitig in die Entscheidungen einbinden. Unsere Bürgerinnen und Bürger aller Generationen haben so viele Ideen und Kompetenzen, das habe ich auch jetzt im Wahlkampf wieder beobachtet: Das müssen wir künftig besser nutzen. Es werden unterschiedliche Formate nötig sein.