Das Verbrechen ereignete sich Ende Januar. Foto: SDMG/Kohls

Sechs Menschen werden Ende Januar in einer Gemeinde im Nordosten Baden-Württembergs erschossen. Der mutmaßliche Täter: ein junger Mann, der sich stellt. Die Opfer: alle mit ihm verwandt. Viele Fragen sind noch offen. Antworten könnte es bald vor Gericht geben.

Ellwangen - Die Tat hatte viele Menschen entsetzt: Der Prozess um die tödlichen Schüsse auf sechs Menschen in Rot am See (Kreis Schwäbisch Hall) soll noch in diesem Sommer starten. Das Verfahren beginnt am 29. Juni, wie ein Sprecher des Landgerichts Ellwangen am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Der Angeklagte ist ein junger Mann, der seine Eltern sowie Onkel und Tante und zwei Halbgeschwister Ende Januar getötet haben soll. Zwei weitere Angehörige soll er angeschossen haben. Zum Motiv hatte sich der Deutsche laut Polizei geäußert. Wegen laufender Ermittlungen wollten die zuständigen Behörden bisher aber keine Angaben dazu machen.

Am 24. Januar fielen die Schüsse

Der 26-Jährige hatte selbst die Polizei gerufen und war daraufhin festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord und versuchten Mord vor. Weitere Details zum Verfahren sollen laut Gericht Ende Mai folgen.

Der mutmaßliche Schütze hatte eine Waffenbesitzkarte und in dem Haus gelebt, in dem am 24. Januar die Schüsse fielen. Auch einige der Opfer hatten den Angaben der Polizei nach in dem Gebäude gewohnt. Beamte hatten den Verdächtigen kurz nach den Schüssen vor dem Tatort festgenommen.

Die Gemeinde Rot am See hat knapp 5400 Einwohner und liegt zwischen Crailsheim (Baden-Württemberg) und Rothenburg ob der Tauber (Bayern). Die Tat ereignete sich in einem ruhig wirkenden Wohnviertel.