Ein Video von einer Bluttat sorgt in der Türkei für Entsetzen. Foto: vmedia84/

Nach einer brutalen Bluttat in der Stadt Kirikkale ist ein Video davon aufgetaucht. Landesweit sorgen die Szenen für Entsetzen. In den sozialen Netzwerken verbreiten sich die Bilder rasend schnell.

Kirikkale - In der Türkei hat das Video eines Mordes an einer Frau vor den Augen ihres Kindes für Entsetzen gesorgt. „Ich will nicht sterben“, ruft die 38-jährige Emine Bulut blutüberströmt in dem am Freitag veröffentlichten Video, nachdem ihr Ex-Mann sie mit einem Messer in den Hals gestochen hatte. „Mama, bitte stirb nicht“, schreit daraufhin unter Tränen ihre zehnjährige Tochter. Bulut erlag kurz nach dem Angriff in einem Café ihren Verletzungen.

Die Tat in der Stadt Kirikkale geschah bereits am Sonntag, doch wurde das Video erst jetzt publik. In Online-Netzwerken verbreitete sich am Freitag der Hashtag #ölmekistemiyorum (Ich will nicht sterben), und der Name Emine Bulut war landesweit ein Topthema. Zahlreiche Politiker verurteilten den Mord. „Wir erwarten, dass der Mörder aufs Schärfste bestraft wird“, schrieb Präsidentensprecher Ibrahim Kalin im Kurzmitteilungsdienst Twitter.

Gewalt gegen Frauen ist ein sensibles Thema in der Türkei. Laut der Organisation We Will Stop Feminicide wurden vergangenes Jahr 440 Frauen durch Männer getötet - ein weiterer Anstieg gegenüber den Vorjahren. Allein in den ersten sechs Monaten 2019 zählte die Aktivistengruppe 214 Opfer. Die Türkei hat zwar eine Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt ratifiziert, doch fordern Aktivisten mehr Maßnahmen zur Umsetzung der Gesetze.