Gegen den 24-Jährigen wird wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Foto: SDMG/ Kohls

Ein junger Mann, der bisher bei der Polizei nicht aufgefallen ist, geht mit einem Küchenmesser auf ein Kind und eine Betreuerin an einer Schule in Esslingen los. Das Motiv des Tatverdächtigen? Es bleibt zunächst im Dunkeln.

Nach der blutigen Messerattacke an der Katharinenschule Esslingen hat die Justiz den Tatverdächtigen in Untersuchungshaft genommen. Der 24-Jährige soll am Freitag ein 7 Jahres altes Mädchen und eine 61 Jahre alte Betreuerin an einer Grundschule mit Schnitten schwer verletzt haben. Gegen den Mann werde wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt, teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei in Reutlingen am Samstag mit.

Psychische Erkrankung

Die Kinder, die während des Vorfalls wegen einer Ferienbetreuung in dem Schulgebäude waren, wurden psychologisch betreut. Die verletzte Schülerin sowie ihre Betreuerin kamen in eine Klinik, befanden sich aber nicht in Lebensgefahr.

„Der in Deutschland geborene, niederländische Staatsangehörige ist polizeilich bislang nicht in Erscheinung getreten“, berichteten die Ermittler mit Blick auf den Verdächtigen. Er sei geständig. Zum möglichen Tatmotiv wird demnach noch ermittelt. Dabei werde eine psychische Erkrankung mit einbezogen und gutachterlich überprüft. Einen politischen Hintergrund der Bluttat soll es nicht geben.

13-köpfige Ermittlungsgruppe

Die Polizei teilte auf Anfrage am Sonntag mit, zum Ermittlungsstand könnte es frühestens in der neuen Woche weitere Angaben geben.

Der mutmaßliche Angreifer hatte nach der Tat einen Passanten in Stuttgart gebeten, den Vorfall der Polizei zu melden. Der Verdächtige war dann am Freitagabend im Stuttgarter Stadtteil Uhlbach widerstandslos festgenommen worden.

Der Mann habe das angegriffene Kind vorher nicht gekannt, so die Ermittler. Die Betreuerin sei beherzt eingeschritten - der Mann sei dann geflohen. Fahnder stellten nach dem Angriff ein Küchenmesser sicher. Zur Aufklärung des Angriffs bildete die örtliche Kriminalpolizeidirektion eine Gruppe mit 13 Ermittlern. In der Esslinger Schule wurden Kinder während der Pfingstferien betreut