Am Mittwoch wurde ein 36-jähriger Mann auf offener Straße auf dem Fasanenhof getötet. Die Bewohner sind gefasst. Foto: SDMG

Kulturelle Vielfalt prägt den Fasanenhof seit jeher. Die Worte „sozialer Brennpunkt" will hier aber niemand hören. Im Gegenteil: die Anwohner schätzen die Diversität. Was macht der Vorfall vom Mittwoch mit den Bürgern?

Stuttgart - Der Fasanenhof ist bunt. Er war es seit der fast schon übereilten Besiedlung in den 60ern wegen der Wohnungsnot, und er ist es jetzt, wenige Tage nach der Bluttat nahe des Europaplatzes. Daheimbleiben und die Tür verschließen? Von wegen. Beim Bäcker trifft man sich auf einen Plausch, in der Postfiliale scherzt Bettina Sumalvico mit einem Kunden, der in gebrochenem Deutsch sein Anliegen vorbringt. „Der Fasanenhof ist klasse. Das Miteinander der Kulturen funktioniert einfach“, sagt sie. „Deswegen gefällt es mir hier so gut.“ Vor 13 Jahren ist sie von Berlin nach Stuttgart gezogen, die Multikulti-Gemeinschaft auf dem Fasanenhof hat es ihr angetan. „Ich will die Vielfalt nicht missen“, sagt Sumalvico.