Die humanitäre Hilfe für Venezuela aus dem Ausland ist zu einem Machtkampf geworden. Foto: AFP

Bis zum 24. Februar dürfen in Venezuela keine Schiffe mehr die Häfen verlassen. Mit der Blockade will die Regierung offenbar verhindern, dass die Hilfslieferungen der USA ins Land gelangen.

Caracas - Die venezolanische Regierung hat am Mittwoch sämtliche Häfen des Landes für auslaufende Schiffe gesperrt. Bis zum 24. Februar dürften keine Schiffe mehr die Häfen verlassen, heißt es in einer Anweisung der Streitkräfte, die der Nachrichtenagentur AFP in Caracas vorlag. In dem Dokument werden Sicherheitsgründe für die Maßnahme angeführt. Mit der Blockade, die „für alle Häfen“ gelte, will die Regierung offenbar verhindern, dass die Hilfslieferungen der USA ins Land gelangen.

Am Dienstag hatte Verteidigungsminister Vladimir Padrino erklärt, dass die Armee an allen Landesgrenzen im Alarmzustand sei. Auch die Luft- und Seegrenze zu den vorgelagerten niederländischen Antilleninseln Aruba, Bonaire und Curaçao sei geschlossen. Die Opposition will ab dem 23. Februar Hilfslieferungen für die Not leidende Bevölkerung ins Land holen. In einem Lager der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta warten bereits Hilfslieferungen aus den USA darauf, nach Venezuela gebracht zu werden. Weitere internationale Hilfe, darunter auch aus Frankreich, sollen über Brasilien und Curaçao ins Land kommen

Die humanitäre Hilfe für Venezuela aus dem Ausland ist zum Spielball im Machtkampf zwischen Präsident Nicolás Maduro und seinem Kontrahenten Juan Guaidó geworden. Maduro weigert sich kategorisch, US-Hilfen ins Land zu lassen. Er wirft den USA vor, einen „Wirtschaftskrieg“ gegen sein Land zu führen und sieht in den Hilfen einen Vorwand, den Boden für eine US-geführte Militärintervention zu bereiten.