Einer von insgesamt neun stationären Blitzern auf der Gemarkung Esslingen. Foto: Roberto Bulgrin

Es ist fast soweit: Ab kommendem Montag, 7. April, beginnt der Blitzermarathon – oder auch Speedweek. Die Stadt Esslingen beteiligt sich neben der Polizei mit ihren beweglichen Blitzer-Anlagen. Wie viele davon besitzt die Stadt eigentlich?

Die meisten notorischen Bleifüße blicken wohl zähneknirschend auf die kommende Woche: Der Blitzermarathon steht an. Ab kommendem Montag, 7. April, beginnt in den meisten Bundesländern die Speedweek. Das heißt, bis zum 13. April werden verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

 

Auch die Stadt Esslingen nimmt teil. Auf freiwilliger Basis, wie Brigitte Länge, Leiterin des Ordnungs- und Standesamtes, auf Nachfrage mitteilt.

Blitzermarathon soll für mehr Sicherheit sorgen

Der Sinn hinter der Aktion ist laut der Ordnungsamtsleiterin ein simpler: Es geht um Sicherheit. „Denn Geschwindigkeitskontrollen, das ‚Blitzen’, tragen dazu bei, Unfälle zu verhindern und somit die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen“, sagt Länge.

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Kreis Esslingen nimmt seit 2020 kontinuierlich zu. Dies geht aus dem Verkehrsunfallbericht des Polizeipräsidiums Reutlingen für das Jahr 2024 hervor. Das vergangene Jahr stellt dabei keine Ausnahme dar: Es gab im Landkreis 14 879 Unfälle und damit 475 mehr als im Vorjahr. Oft ist zu schnelles Fahren die Ursache.

Esslingen hat insgesamt zwölf Blitzer

Mit wie vielen Verkehrsüberwachungskameras – so die korrekte Bezeichnung der Blitzer – ist die Stadt denn dabei? „Man unterscheidet zwischen stationären, semi-stationären und mobilen Anlagen“, erklärt Länge. Von den stationären Anlagen – also beispielsweise Blitzersäulen – gebe es auf der Gemarkung Esslingen neun. „Allein vier Stück entlang der B 10“, sagt die Leiterin des Ordnungsamtes. Diese Geräte dürften den aufmerksamen Pendlern bereits bekannt sein.

Die große Frage wird sein, wo die drei semistationären Anlagen der Stadt Esslingen stehen werden. Dabei handelt es sich um Enforcement Trailer – eher unter dem Namen Blitzeranhänger bekannt. Nun, das will die Stadt natürlich nicht preisgeben. Es könnte überall sein, da es in Esslingen laut Länge keine Stellen gibt, an denen aus Sicherheitsgründen nicht geblitzt werden darf.

Einer Blitzer-Anhänger steht schon seit Jahren oft an der gleichen Stelle an der B 10 – hier im Jahr 2023. Foto: Roberto Bulgrin

Mehr als 1000 Raser geblitzt

Zudem wird nicht nur aus den Anhängern der Stadt geknipst, die Polizei wird ebenfalls mit ihren Anlagen unterwegs sein – die auch mit den kleineren mobilen Blitzeranlagen am Straßenrand oder denen in Autos. Im vergangenen Jahr beschränkten sich die verstärkten Kontrollen des zuständigen Polizeireviers hauptsächlich auf einen Aktionstag und nicht auf die gesamte Woche. Da das Zuständigkeitsgebiet des Polizeireviers sich auch über den Zollernalbkreis sowie die Kreise Reutlingen und Tübingen erstreckt, verteilten sich die Kontrollen auf Gefahrenstellen in allen Kreisen. So soll es auch in diesem Jahr sein, teilt die Polizeipressestelle mit. Mehr wolle man dazu nicht sagen. Nur, dass „im Bereich von Kindergärten und von Schulwegen immer mit entsprechenden Kontrollen gerechnet werden darf.“

Bußgelder in Millionenhöhe

Mehr als 1000 Geschwindigkeitsübertretungen hat die Polizei am Aktionstag im vergangenen Jahr (Freitag, 19. April 2024) festgestellt. 385 Fahrer waren so schnell unterwegs, dass eine Anzeige erstattet wurde – also ein Bußgeld von mindestens 60 Euro fällig geworden ist. Drei Personen sind im Geschwindigkeitsbereich eines Fahrverbots unterwegs gewesen.

Die Stadt Esslingen hat im vergangenen Jahr durch Bußgelder nach Verkehrsordnungswidrigkeiten – also nicht nur Blitzer, sondern beispielsweise auch Parkknöllchen – rund sechs Millionen Euro eingenommen. Einnahmen aus dem Blitzermarathon würden nicht separat aufgeführt.