Wie hier in Stuttgart ist es am Montag im Land zu zahlreichen Unfällen wegen Blitzeis gekommen. ­Betroffen war vor allem der Raum Heilbronn. Foto: Rosar

In Teilen Baden-Württembergs kam es aufgrund überfrierender Nässe zu Hunderten von Unfällen. Bei Königheim im Main-Tauber-Kreis starb ein Autofahrer, weil ein Fahrzeug in den Gegenverkehr gerutscht war.

Heilbronn - Gefährliches Blitzeis hat am Montagfrüh zu zahlreichen Unfällen in Teilen Baden-Württembergs geführt – ein Autofahrer ist tödlich verunglückt. „Seit 7 Uhr gehen bei uns im Minutentakt die Meldungen ein“, sagte ein Polizeisprecher in Heilbronn. Allein in den Morgenstunden hätten sich 172 Unfälle ereignet, davon 16 mit Personenschaden. Bei Königheim (Main-Tauber-Kreis) rutschte ein Fahrzeug in den Gegenverkehr. Ein Autofahrer starb am Unfallort, ein anderer wurde verletzt. Zwischen Sindringen und Ohrnberg im Hohenlohekreis kam es ebenfalls zu einem Frontalzusammenstoß zwischen mehreren Fahrzeugen. Eine Person wurde eingeklemmt und lebensgefährlich verletzt. Die Polizei musste die Straße sperren, ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Ebenfalls gesperrt war am Vormittag die A 81 in Richtung Würzburg. Dort ereigneten sich mehrere Unfälle auf der spiegelglatten Fahrbahn, meist blieb es bei Blechschäden.

Streufahrzeuge kamen nicht voran

Zu überfrierenden Nässe kam es aufgrund des Tauwetters und des einsetzenden Regens. Mildere Luftmassen sind vom Atlantik hergezogen, der Regen traf auf niedrige Straßenbelagtemperaturen, das führte zu Glatteis. Unglücklicherweise hatten vielerorts auch die Streufahrzeuge Probleme beim Weiterkommen. Bei dem morgens einsetzenden Regen gelang es ihnen nicht, alle Straßen eisfrei zu halten.

Ein Unfallschwerpunkt war mit etwa 100 Verkehrsunfällen der Landkreis Esslingen. Betroffen waren nahezu alle Städte und Gemeinden im Kreisgebiet. In Nürtingen kamen sogar geparkte Fahrzeuge ins Rutschen. In Stuttgart und anderen Städten rutschten Fußgänger und Radfahrer auf spiegelglatten Wegen aus. Im Kreis Ludwigsburg hat es etwa 40 Verkehrsunfälle mit Blechschäden gegeben. Ein 41-jähriger Radfahrer ist gegen 9 Uhr auf dem Verbindungsweg zwischen der Alt-Württemberg-Allee und der Fasanenstraße in Ludwigsburg wegen Glätte von seinem Rad gestürzt. Dabei verletzte er sich schwer.

Im Kreis Böblingen kam es am Vormittag zu rund 25 Autounfällen. Verletzt wurde dabei niemand. Der Schaden beträgt nach Schätzungen der Polizei rund 100 000 Euro. In Ehningen, Böblingen und Schönaich rutschten Fußgänger auf Gehwegen aus und verletzten sich. In Sindelfingen stürzte eine Frau in ihrer Hofeinfahrt.

Im Bereich Aalen gab es vor allem Blechschäden

Insgesamt acht Glatteisunfälle verzeichnete das Polizeipräsidium Aalen im Laufe des Montagmorgens im Rems-Murr-Kreis. Betroffen waren vor allem Backnang, Oppenweiler, Waiblingen und Sulzbach, berichtet ein Polizeisprecher. Bei den meisten der Eisunfälle blieb es bei Blechschäden. Bei einem Unfall in der Nähe von Spiegelberg war zur Versorgung einer schwer verletzten 29-jährigen Autofahrerin ein Rettungshubschrauber im Einsatz.

Jede Menge Anrufe gingen auch in Offenburg im Ortenaukreis bei der Polizei ein. Bereits gegen 6.30 Uhr wurde in Seelbach der erste Unfall gemeldet, als der Führer eines Lastwagens auf ein vorausfahrendes Auto auffuhr, das bremsen musste. Die Fahrerin wurde leicht verletzt. In Steinach kam ein Autofahrer aufgrund der Wetterbedingungen im Bereich der Hauptstraße von der Fahrbahn ab und landete in einem Seitenarm der Kinzig. Der leicht verletzte Fahrer konnte sich aus dem Fahrzeug befreien. Bei Achern stürzte ein Radfahrer, als er eine Unterführung benutzte. Er wurde schwer verletzt. Auch im Rhein-Neckar-Kreis und im Neckar-Odenwald-Kreis krachte es laut Polizei mehrmals.

Die Polizei im Landkreis Konstanz meldet mehre Unfälle auf dem teils zugefrorenen Bodensee. Auf Höhe des Campingplatzes Hegne stürzte am Sonntag eine 76-jährige Frau auf dem Eis und zog sich Gesichtsverletzungen zu. Beim Eislaufen verletzte sich eine 56-jährige Frau an der Wirbelsäule. Die Wasserschutzpolizei rät zu umsichtigem Verhalten auf dem Eis, das bereits etliche Riss aufweist.

Der Wetterumschwung soll den Wasserstand des Rheins schnell anschwellen lassen. Bereits am Dienstag soll der Fluss am Pegel Maxau in Karlsruhe von sehr niedrigen 3,30 Meter (Montagvormittag) auf mehr als 4 Meter steigen. Für Mittwoch und Donnerstag reicht die Abschätzung der Hochwasservorhersagezentrale von etwa 4,60 Meter bis über 5 Meter.