Mit einem Rasenmäher will in Auenwald ein Grundstücksbesitzer gegen eine Rattenplage vorgehen: Die starke Vibration soll die Plagegeister verscheuchen. (Symbolbild) Foto: Heiko Kiera/Shutterstock

Die Polizei als Fahrdienst, der Rasenmäher als Rattenschreck: Auch im Juli hat der Polizeibericht für Stuttgart und die Region wieder die eine oder andere kuriose Meldungen zu bieten. Wir haben sie für Sie gesammelt.

Auch im Juli hat der Polizeibericht für Stuttgart und die Region wieder die eine oder andere kuriose Meldung zu bieten. Wir haben sie für Sie gesammelt. 

Stuttgart - Wenn das Wetter verrückt spielt, werden auch die Menschen etwas kirre: Das wird sich wohl die Polizei nach diversen kuriosen Polizeigeschichten im Sommermonat Juli gedacht haben.

So haben zwei Jugendliche in Freiberg am Neckar (Kreis Ludwigsburg) eine Polizeistreife gerufen, die sie nach Hause kutschieren sollte. Warum ein Taxi, wenn es auch billiger geht?

In Backnang (Rems-Murr-Kreis) war die Polizei erstaunt, als ein Mann ihnen erklärte, warum er seinen Rasenmäher stundenlang laufen ließ: Die Vibration des Mähers sollte die Ratten verscheuchen!

Und in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) wollte ein Dieb 17 Kilogramm Kaffee stehlen und dachte wohl, sein bis oben hin prall gefüllter Rucksack würde an der Kasse nicht auffallen.

Diese und weitere kuriose Meldungen der Polizei aus dem Juli haben wir hier für sie gesammelt.

Skurrile Meldungen aus den vergangenen Monaten finden Sie hier:

Skurrile Meldungen aus dem Juni

Skurrile Meldungen aus dem Mai

Auenwald: Mit Rasenmäher gegen Ratten

Auenwald: Am Nachmittag des 1. Juli hat die Polizei in Auenwald (Rems-Murr-Kreis) wegen vermeintlicher Tierquälerei und eines laufenden Rasenmähers ausrücken müssen.

Wie die Polizei mitteilt, meldete ein Zeuge gegen 14 Uhr, dass ein Nachbar gegen Maulwürfe auf seinem Grundstück vorginge, indem er seinen Benzinrasenmäher laufen ließ und die Abgase in die Behausungen der Tiere leitete, um sie zu vergiften. Als die Polizei vor Ort eintraf, stellte sie fest, dass der Grunstückseigentümer tatsächlich seinen Mäher laufen ließ - allerdings, ohne die Abgase ins Erdreich zu leiten.

Zur Erklärung gab der Mann an, er lasse den Rasenmäher nur laufen, um einer Rattenplage in seinem Garten Herr zu werden. Er habe nämlich festgestellt, dass er die Nager durch die Vibrationen des Rasenmähers verscheuchen könne und so für 14 Tage Ruhe vor den Tieren habe.

Die Polizisten sorgten dafür, dass der Rasenmäher ausgeschaltet wurde und auch nicht mehr außerhalb der eigentlichen Zweckbestimmung verwendet wird. Bezüglich der tatsächlichen oder vermeintlichen Rattenplage wurde die Gemeinde informiert.

Aspach: Statt Pilze Wurfgranate gefunden

Aspach: Ein Pilzsucher hat am Abend des 28. Juli nicht schlecht gestaunt, als er im Waldgebiet zwischen Kleinaspach und Nassach (Rems-Murr-Kreis) statt schmackhafter Pilze eine Wurfgranate gefunden hat.

Wie die Polizei berichtet, entdeckte der Mann den stark verrosteten Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg gegen 19.30 Uhr. Wenig später stellte sich heraus, dass die Wurfgranate mit Zünder und Treibladung immer noch voll funktionsfähig war. Die Granate wurde durch den angeforderten Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft und beseitigt.

Welzheim: Kaffeedieb scheitert

Welzheim: Am Mittag des 2. Juli hat ein bislang unbekannter Mann versucht, 17 Kilogramm Kaffee aus einem Supermarkt in Welzheim (Rems-Murr-Kreis) zu stehlen.

Wie die Polizei berichtet, packte der dreiste Dieb gegen 14 Uhr die schweren Packungen in seinen Rucksack, ging an die Kasse und wollte lediglich eine Wasserflasche bezahlen. Die Verkäuferin bemerkte jedoch den prall gefüllten Rucksack und wollte nachschauen. Daraufhin ließ der Dieb seine Tasche fallen und flüchtete aus dem Discounter.

Fellbach: Keinen Sinn für Ästhetik

Fellbach: Ein wenig geirrt hat sich am Abend des 30. Juli eine Frau aus Fellbach (Rems-Murr-Kreis) und wollte wegen Beschädigungen an ihrem Auto bei der Polizei Anzeige erstatten.

Ihren Angaben zufolge, hattee sich jemand an ihrem Auto zu schaffen gemacht, berichtet die Polizei. An den Seiten ihres Wagens habe ein unbekannter Täter jeweils zwei lange Kratzer verursacht. Als die Beamten das Auto begutachten wollten, kam auch zeitgleich der Ehemann dazu. Dieser musste erst einmal seine bestürzte Gattin beruhigen und ihr erklären, dass es sich bei den vermeintlichen Kratzern um mit Absicht angebrachte Designlinien handele.

Was Ästhetik angeht, scheint das Ehepaar nicht immer derselben Meinung zu sein.

Waiblingen: Kühe brechen aus

Waiblingen: Fünf Kühe hatten am frühen Morgen des 20. Juli gegen 5.30 Uhr offenbar Lust, die Welt hinter ihres Zaunes zu erkunden. Sie brachen aus der Weide gegenüber des Freibades in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) aus und blockierten teilweise die Schorndorfer Straße.

Den vier Beamten einer Streifenwagenbesatzung gelang es laut Polizei zunächst nicht, die Tiere in Schach zu halten und auf ihre Weide zurückzutreiben. Die Kühe konnten schließlich gegenüber der Vereinsgaststätte des VfL Waiblingen in einem umzäunten Bereich eingefangen werden. Der Zugang wurde bis zum Eintreffen des Besitzers der Tiere durch einen Streifenwagen versperrt. Außer einem umgeknickten Zaunpfosten entstand bei dem Ausflug kein Schaden.

Freiberg am Neckar: Polizei als Taxi missbraucht

Freiberg am Neckar: Auf der Suche nach einer günstigen Heimfahrgelegenheit haben zwei Jugendliche in der Nacht auf den 16. Juli in Freiberg am Neckar (Kreis Ludwigsburg) die Polizei gerufen, die sie nach Hause kutschieren sollte. Der ausgeklügelte Plan ging allerdings nicht auf.

Wie die Polizei berichtet, riefen die zwei 14 und 16 Jahre alten Jugendlichen gegen 3 Uhr die Polizei an. Da den Beiden jedoch bewusst war, dass die Polizei keine Taxi-Fahrten übernimmt, meldeten sie sich über den Notruf und erklärten, dass sie am Bahnhof eine Sachbeschädigung begangen hätten.

Zwei Beamte fuhren zu den Teenagern und entdeckten tatsächlich eine gesplitterte Glasscheibe an einer Aufzugstür. Im Nachhinein bestritten die Jugendlichen jedoch, die Scheibe demoliert zu haben. Schließlich mussten sie aufs Revier mitkommen und dort von ihren Eltern abgeholt werden.

Fildersdtadt: 13-Jähriger macht illegale Spritztour

Filderstadt-Bonlanden: Ein 13-Jähriger aus Filderstadt-Bonlanden (Kreis Esslingen) hat zusammen mit einem Freund in der Nacht zum 27. Juli mit einem von Mama geliehenen Auto eine knapp 100 Kilometer lange Spritztour unternommen.

Wie die Polizei berichtet, schnappte sich der Bub den Schlüssel für den geliehenen Audi RS4 aus der Handtasche seiner Mutter und fuhr los. Nach zwei Stunden kehrten die Jungen nach Hause zurück und deponierten den Schlüssel wieder an Ort und Stelle.

Niemand hätte etwas erfahren, doch der Besitzer des Wagens bemerkte Schäden an den Felgen und stellte die Buben zur Rede. Die unerlaubte Spritztour schlägt mit einem Schaden von rund 15.000 Euro zu Buche.