Vor 20 Tagen war der Blaualgenbefall noch nicht gefährlich. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Im warmen Wasser haben sich die Bakterien explosionsartig vermehrt. Der Hautkontakt mit dem verseuchten Wasser ist gefährlich, da die Algen starke Gifte produzieren. Auch Hunde sollen vom Ufer ferngehalten werden.

Die Stadt warnt vor einem Hautkontakt mit dem Wasser vom Max-Eyth-See. Grund dafür sind Blaualgen, die sich in den vergangenen Tagen gebildet haben. Diese seien „potenziell giftig“, so die Stadt in einer Pressemitteilung.

Blaualgen sind eigentlich keine Algen, sondern Bakterien, die wie Algen aussehen. Sie bilden sich in ufernahen Bereichen in Schlieren und in Teppichen. Kommen Menschen in Kontakt damit, können die Bakterien Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hautausschläge auslösen. Deshalb sei der Kontakt mit dem Wasser des Max-Eyth-Sees „unbedingt zu vermeiden“. Auch Hunde sollen vom Gewässer ferngehalten werden. Auf die Gefahr wird mit Schildern am Ufer hingewiesen, die Wasserqualität werde weiterhin durch einen Limnologen überwacht.

Das Phänomen wiederholt sich im Max-Eyth-See seit einigen Jahren immer wieder im Sommer. Als Ursache für die starke Vermehrung des Bakteriums vermutet man zu hohe Wassertemperaturen.

Agenwuchs nur bedingt beherrschbar

Der Max-Eyth-See ist nicht das einzige Gewässer, das aktuell unter der Blaualgenplage leidet: Am Plüderhäuser See (Rems-Murr-Kreis) ist jüngst ein Badeverbot verhängt worden, am Aileswasensee in Neckartailfingen (Kreis Esslingen) riet die Behörde vor zehn Tagen ebenfalls vom Baden ab, im Probstsee in Möhringen hatten die Bakterien bereits im Juli überhand genommen.

Beherrschbar ist der Algenwuchs nur bedingt. Die Belüftung des Max-Eyth-Sees mittels der Fontäne beispielsweise zerschlage lediglich in ihrer Nähe einige der Algen, erläutert der Vorsitzende des Württembergischer Anglerverein, Hans-Hermann Schock. Der Algenwuchs sei „der Biologie des Sees und der hohen Temperatur“ geschuldet. Für solche Fälle habe der Limnologe der Stadt im Frühjahr bereits empfohlen, kaltes Wasser einlaufen zu lassen.

In geringer Konzentration immer vorhanden

Blaualgen oder auch Cyanobakterien existieren vermutlich seit mehr als 3,5 Milliarden Jahren. In geringer Konzentration kommen sie immer in Gewässern vor, in hoher Konzentration aber sind die von ihnen produzierten Toxine giftig. Einige von den Cyanobakterien produzierten Giften zählen zu den stärksten natürlich vorkommenden Giften überhaupt.