Im Badesee in Plüderhausen sollte man zur Zeit nicht schwimmen gehen. Foto: Gottfried Stoppel

Noch ist die Gefahr nicht gebannt: Proben haben ergeben, dass der Badesee in Plüderhausen noch immer mit Cyanobakterien belastet ist. Die Gemeinde will dennoch auf Wasserzusätze verzichten.

Plüderhausen - Der Plüderhäuser Badesee ist noch immer mit Cyanobakterien belastet. Dies haben Proben des Gesundheitsamtes ergeben – mit der Konsequenz, dass das Baden in dem Gewässer bis auf Weiteres verboten bleibt. Dies hatte das Gesundheitsamt Waiblingen am 23. August beschlossen. In einer neuen Mitteilung heißt es, die Belastung mit den auch als Blaualgen bekannten Bakterien sei nach wie vor zu hoch, um das Baden wieder zuzulassen.

Weniger Besucher am Badesee

Laut dem Gesundheitsamt kann sich die Belastung mit Blaualgen zwar je nach Wetter und Windrichtung in den verschiedenen Bereichen des Gewässers verändern – dies ändere jedoch nichts daran, dass die Konzentration der Cyanobakterien in den betroffenen Bereichen noch gesundheitsgefährdend sei.

Seit der Warnung des Gesundheitsamts ist der Besucherstrom zu dem sonst beliebten Ausflugsziel deutlich ausgedünnt. „Gerade für die Pächterin des Kiosks ist das natürlich sehr wenig erfreulich“, sagt der Bauamtsleiter Ludwig Kern. Dennoch fühle sich das Rathaus vom Gesundheitsamt des Kreises sehr gut beraten: Schon am Parkplatz des Sees hingen Schilder, die die Besucher auf die potenzielle Gefahr hinwiesen. Die Badeaufsicht halte zwar niemanden davon ab, ins Wasser zu gehen – „aber das tut ohnehin so gut wie niemand“, sagt Kern.

Kinder und Tiere gefährdet

Er erklärt, es gebe genehmigungspflichtige Mittel, die gegen Blaualgen eingesetzt werden könnten. „Darauf wollen wir aber bislang verzichten. Wir gehen davon aus, dass sich die Lage normalisiert, sobald es wieder kühler wird und der Wasserspiegel wieder ansteigt.“ Schon jetzt sei der See „auf dem Weg der Besserung“.

Der Plüderhäuser Badesee wird nicht von einem Bach oder einem Fluss, sondern nur durch Grundwasser gespeist. Ob das der Grund für die in diesem Jahr besonders starke Algenblüte ist, scheint jedoch fraglich. Kern glaubt eher, dass die große Trockenheit in diesem Sommer eine Rolle gespielt haben könnte.

Blaualgen produzieren den Giftstoff Microcystin. Treten sie massenhaft auf, nimmt in Gewässern auch die Belastung mit diesem Toxin zu. Es kann bei Kontakt oder nach Verschlucken zu Hautreizungen, Ohrenschmerzen, Durchfall, Atemwegs- und sogar zur Erkrankung innerer Organe führen. Besonders gefährdet sind Kinder. Für Tiere können Cyanobakterien unter Umständen sogar lebensgefährlich werden.