Zwischen den Black Jackets und der Red Legion herrscht Krieg Foto: StN

Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung hat das Landgericht Stuttgart am Donnerstag zwei Anhänger der Jugendgang Black Jackets zu Haftstrafen von fünf und sechs Jahren verurteilt worden.

Stuttgart/Esslingen - Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung hat das Landgericht Stuttgart am Donnerstag zwei Anhänger der Jugendgang Black Jackets zu Haftstrafen von fünf und sechs Jahren verurteilt worden. Die 22 und 23 Jahre alten Männer hatten im Herbst 2013 am Esslinger Busbahnhof ein Mitglied der verfeindeten Gruppierung Red Legion niedergestochen und schwer verletzt.

 

Die Richter kamen zum Schluss, dass die Tat gemeinschaftlich begangen worden war. Der 23-Jährige aus Wernau habe seinen 20 Jahre alten Kumpel aus Waiblingen zu der Attacke angestiftet. Die Männer waren offenbar aus Rache und gekränktem Stolz über den 18-Jährigen hergefallen. Denn man kannte sich aus den drei Obertor-Prozessen am Landgericht. Dort müssen sich seit dem vergangenen Herbst 18 Anhänger der mittlerweile verbotenen Jugendgang Red Legion wegen gemeinschaftlichen Mordes verantworten. Sie sollen kurz vor Weihnachten 2012 vor einer Bar in Esslingen über eine Gruppe ehemaliger Black-Jackets-Mitglieder hergefallen sein und dabei einen 22-Jährigen erstochen haben.

In allen drei Prozessen tritt der nun verurteilte 23 Jahre alte Wernauer als Nebenkläger auf. An einem Prozesstag im Oktober 2013, den er und der 20-jährige Waiblinger als Zuhörer verfolgten, fiel das spätere Opfer auf: Es krakeelte herum, wurde aggressiv und schließlich aus dem Saal geworfen. Noch am selben Tag trafen der 20- und der 23-Jährige den 18-Jährigen zufällig in Esslingen. Dort provozierte der 23-Jährige den jungen Mann, die Situation eskalierte bis zum Messerstich.

Beide Männer sind einschlägig vorbestraft. So erhielt der 23-Jährige im Oktober 2012 wegen versuchten Totschlags eine Jugendstrafe. Als 18-Jähriger war er im Sommer 2009 in der Waisenhofschule in Esslingen an einem Überfall auf Mitglieder der Gang La Fraternidad beteiligt. Dabei wurde ein unbeteiligtes Zufallsopfer zum Krüppel geschlagen.