Rund um den Black Friday locken Händler mit Sonderangeboten und Rabattaktionen. Foto: dpa/obs/BlackFriday.de

Warum der Schnäppchentag Black Friday, der dieses Jahr auf den 25. November fällt, unter keinem guten Stern steht und worauf Verbraucher achten sollten.

Im November können sich Schnäppchenjäger freuen. Der Countdown zum Black Friday läuft. In den USA findet der Black Friday traditionell einen Tag nach Thanksgiving, also dann am letzten Freitag im November, statt. Viele Händler versprechen jetzt „Hammerpreise“ und „Wahnsinnsangebote“. Ein Überblick:

Wann und wo gibt es Rabatte?

In diesem Jahr fällt der Black Friday auf den 25. November. Angesichts der hohen Beliebtheit werben viele Onlinehändler, aber auch Geschäfte vor Ort schon Tage zuvor mit Rabatten – egal ob Fernseher, Saugroboter, Kleidung, Möbel oder beispielsweise Parfüm. Die meisten Angebote gibt es in der Black Week, also der Woche, die mit dem Black Friday endet. Letzter Schnäppchentag ist der darauffolgende Montag, der sogenannte Cyber Monday. Die Anzahl der Händler, die mitmachen, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Groß mit dabei sind in diesem Jahr etwa wieder Media-Markt und Saturn, Versandhändler Amazon und Otto, aber auch Lidl. „Deals soweit das Auge reicht“, heißt es bei dem Discounter, der in der Black Week auch ein E-Bike für weniger als 1000 Euro im Angebot hat.

Warum steht der Black Friday 2022 unter keinem guten Stern?

Handelsexperten sind sich einig, dass die Situation für Verbraucher und Handel schwierig ist. „Die Händler stecken in einem Dilemma. Einerseits müssen sie den Konsum mit attraktiven Preisangeboten stimulieren, andererseits sind die Margen enger denn je und die Warenverfügbarkeit ist in vielen Kategorien problematisch”, sagt Rainer Münch, Handelsexperte der Beratungsgesellschaft Oliver Wyman. Er rechnet eher mit moderaten Preisaktionen der Händler. Angesichts gestörter globaler Lieferketten dürfte laut Münch aus Verbrauchersicht aber vieles dafür sprechen, die Weihnachtseinkäufe früh zu erledigen, etwa wenn es um Möbel oder Elektronikprodukte geht. „Wer bis Heiligabend mit dem Einkauf wartet, muss womöglich mit einem spürbar eingeschränkten Angebot rechnen.”

Bremst die hohe Inflation Schnäppchenjäger aus?

Einer Umfrage zufolge schon. Obwohl mehr als 80 Prozent der Deutschen aufgrund steigender Preise aktuell vermehrt auf Rabattaktionen und Sonderangebote achten, möchte nur jeder Zweite in diesem Jahr am Black Friday auf Schnäppchenjagd gehen. Das hat die Preisvergleichsplattform Idealo bei einer repräsentativen Umfrage unter 2000 Verbrauchern herausgefunden. Das dafür eingeplante Budget ist mit durchschnittlich 280 Euro um 16 Prozent geringer als im Vorjahr. Etwa zwei Drittel jener, die den Black Friday dieses Jahr meiden, geben an, ihr Geld lieber für die Energiekosten oder mögliche Nachzahlungen sparen zu wollen. „Sparen ist momentan eher durch nichts ausgeben gekennzeichnet als durch Schnäppchen machen“, sagt Chehab Wahby, Partner der Strategieberatung EY-Parthenon.

Werden die Umsätze sinken?

„Die unteren Einkommensgruppen müssen irgendwie über die Runden kommen, alles was nicht notwendig ist, wird daher nicht gekauft“, sagt Handelsexperte Wahby. Und bei den anderen Einkommensgruppen komme die Lust am Einkaufen nicht so richtig auf. „Die hohen Energiekosten, die Rezessionsangst und die Unsicherheit schlagen voll zu. Das dürfte in diesem Jahr dazu führen, dass die Umsätze am Black Friday deutlich hinter den Erwartungen bleiben werden“, sagt er. Die schlechte Kauflaune sei eine schlechte Voraussetzung für den Black Friday, sagt ein Sprecher des Handelsverbands HDE. Prognosen seien aber schwierig. Im vergangenen Jahr setzte der Handel laut Branchenverband am Black Friday und Cyber Monday rund 4,9 Milliarden Euro um.

Worauf sollten Verbraucher achten?

Kunden sollten sich nicht von hohen Rabatten blenden lassen. Viele der hohen Werberabatte beruhen auf einem Vergleich mit den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVP). Tatsächlich kassiert jedoch kaum ein Händler die als Mondpreise in Verruf gekommen UVP, wie es bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg heißt. Vor allem beim Onlinekauf empfehlen Verbraucherzentralen auf der Suche nach dem günstigsten Preis, mindestens zwei Preissuchmaschinen zu nutzen. So könne man Rabatte besser einschätzen. Nach Aussagen von Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein sind zunehmend ablaufende Angebote zu beobachten. Vor allem Amazon biete reduzierte Preise in schmalen Zeitfenstern an, bei deren Ablauf die Ware einfach verschwinde. Das könne schnell zu Fehleinkäufen führen. Deswegen sollten Angebote immer auch auf mehreren Portalen oder bei anderen Anbietern verglichen werden.

Abzocke online – wie sich Fake-Shops erkennen lassen

Fake-Shops
Das sind gefälschte Internet-Verkaufsplattformen, mit denen Betrüger Online-Einkäufer abzocken wollen. Weil sie oft professionell gestaltet sind, erkennen Verbraucher nicht immer, dass sich dahinter kein echter Händler verbirgt.

Zahlung
Verbraucher sollten Waren nicht per Vorkasse bezahlen, raten Verbraucherschützer. Wer das macht, bekommt nicht selten minderwertige Ware zu einem überhöhten Preis oder auch gar nichts geliefert.

Fake-Shop-Finder
Um nicht auf einen Fake-Shop hereinzufallen, sollten Onlinekäufer auf folgende Punkte achten: auffällige Internetadresse, unsichere Zahlungsweise, auffallend günstiger Preis, falsche Gütesiegel, ein nicht vorhandenes Impressum. Wenn ein Impressum zu finden ist, muss es unter anderem die Adresse, einen Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse enthalten. Hilfe, ob ein Online-Shop seriös ist, gibt es bei der Verbraucherzentrale. Sie hat einen Fake-Shop-Finder entwickelt: https://www.verbraucherzentrale.de/fakeshopfinder-71560