„Das Baltikum soll zu dieser Jahreszeit ja auch sehr schön sein“: Russlands Präsident Wladimir Putin im Gespräch mit Ministerpräsident Dmitri Medwedew. Foto: AP

Jeden Tag erreichen uns Meldungen ohne Sinn und Verstand. Eine davon wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Russlands Spruch des Jahres.

Moskau - Ein patziger Ministerpräsident Dmitri Medwedew hat Russland den Spruch des Jahres 2016 beschert. „Geld gibt’s nicht, aber halten Sie durch!“, beschied der Regierungschef des krisengeplagten Landes aufgebrachten Rentner auf der Halbinsel Krim. Da hatten sich die alten Kameraden von der russischen Annexion der Halbinsel wohl mehr erhofft. Dass man von Russland trotzdem noch viel erwarten darf, zeigt der zweite Platz in der Kategorie Propagandasprache. Den belegt Präsident Wladimir Putin mit seiner Aussage: „Russlands Grenzen haben kein Ende.“

Das habe der Kremlchef zwar im Scherz gesagt, befanden die Sprachexperten, gleichwohl habe der Satz in einer Zeit, in der Russland seinen Einfluss wieder ausdehnt, etwas Bedrohliches. Zum Wort des Jahres wählten die russischen Experten übrigens „Brexit“. Da sind sie uns dann wieder ganz nah, denn das wäre einer Umfrage zufolge auch der Favorit der Deutschen gewesen. Stattdessen entschied sich die Gesellschaft für deutsche Sprache für „postfaktisch“, was wiederum eine Brücke zu Wladimir Putin schlägt. In diesem Sinne: „Keine Ahnung, ob der Russe kommt, aber halten Sie durch!“