Bei Sonja und Klaus Schäfer im Fellbacher Oberdorf fühlen sich Gäste wohl. Foto: Eva Herschmann

Das Wirtsehepaar Sonja und Klaus Schäfer empfängt seit zehn Jahren im Bistro Linde in Fellbach jeden Gast mit offenen Armen. Auch Bands treten regelmäßig auf.

Auf der Theke im Bistro Linde in der Untertürkheimer Straße 21 in Fellbach steht ein Schild mit guten Ratschlägen und Umgangsregeln unter der Überschrift „Wir sind eine Familie“. Familiär geht es in der Linde tatsächlich zu, in der Sonja und Klaus Schäfer seit 2012 ihre Gäste mit offenen Armen empfangen.

Eigentlich war das Bistro auch als Familienangelegenheit geplant. Mit ihren drei Töchtern wollten sich Sonja und Klaus Schäfer den Traum vom eigenen Lokal erfüllen. Doch noch während des Umbaus der Traditionsgaststätte im Oberdorf, die ein halbes Jahr leer gestanden war, wurden die drei Töchter schwanger. „Also haben Sonja und ich das Ding allein aufgezogen“, erzählt Klaus Schäfer, der mittlerweile sechsfacher Großvater ist und Vollblut-Kneipier.

Dem Wirt liegt die Gastgeberrolle im Blut

Dem 57-jährigen Wirt liegt die Gastgeberrolle im Blut, obwohl er auch noch einen normalen Broterwerb hat. Tagsüber baut der gelernte Elektrotechniker als Selbstständiger Brandschutztüren bei Kunden ein, abends zapft er Bier. Seine ersten gastronomischen Erfahrungen sammelte Klaus Schäfer schon früh. Mit sieben Jahren sei er mit seinem Onkel auf dem Flugtagfest in Heiningen bei Backnang gewesen, erzählt er. „Mein Onkel hat mich zum Bierholen geschickt, und dafür habe ich 50 Pfennig von ihm bekommen. Also dachte ich mir, ich könnte ja auch anderen Besuchern ein Bier bringen. Ich habe an dem Wochenende rund 700 Mark verdient. Mein allererstes Trinkgeld.“

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Die Einrichtung der Linde ist modern, geradlinig und schnörkellos. Eine lange Theke und eine großzügige Loungeecke mit Kissen sowie eine außergewöhnliche Mosaikspiegeldecke, die Lichteffekte auslöst, dominieren die Gaststube im Erdgeschoss, die als Raucherbereich dient. Außerdem gehören eine separate lauschige Weinlaube, ein großer Raum im Obergeschoss und ein gemütlicher Biergarten mit 24 Sitzplätzen zur Ausstattung des Bistros. Für eine Tanzfläche ist auch noch ausreichend Platz vorhanden. Auf ihr wird regelmäßig am Sonntagnachmittag ab 15 Uhr Foxtrott getanzt, erzählt der Wirt. „Wenn es ganz viele Tanzpaare sind, verlagern wir das Ganze auch mal in unseren geräumigen Saal im Obergeschoss“, sagt Klaus Schäfer. Voll ist die Tanzfläche auf alle Fälle an Fasching, wenn die Garden der Karnevalsgesellschaft Blau Weiss Stuttgart 1955 aufmarschieren. Denn die Linde ist seit einigen Jahren das Vereinslokal der Narren aus der Landeshauptstadt. Stammgäste hat das Bistro viele. Jeden Montag ab 19 Uhr treffen sie sich, um Binokel zu spielen, andere kommen, um Dartpfeile fliegen zu lassen.

Auch beim Fellbacher Herbst dabei

„Wir machen beim Fellbach Hopf mit, der ja leider in diesem Jahr wieder ausfällt, und beim Fellbacher Herbst. Wir feiern ein Frühlingsfest und ein Wasenfest. Eigentlich sind wir nicht nur ein Bistro, sondern ein Eventlokal“, sagt Klaus Schäfer. Auch an Festtagen wie Heiligabend hat die Linde geöffnet, für alle, die nach dem Geschenke auspacken noch ausgehen wollen, so der Wirt. Und an Silvester tischen seine Frau und er Linsen mit Spätzle für ihre Gäste auf.

Auch Bands treten regelmäßig im Bistro auf. An diesem Freitag, 1. April, gibt es die nächste musikalische Session mit Musikern aus Fellbach und Umgebung wie Alexander und Max Wernick oder Obe Pflüger. Und am Samstag, 9. April, spielen Dr. Drunk’n’Stoned. Für private Feste ist ebenfalls viel Platz. „Unser Nebenraum im ersten Stock eignet sich für Geburtstagsfeiern, Taufen und viele andere Familienfeste“, erklärt Klaus Schäfer, der sich schon auf das Zehn-Jahr-Jubiläum der Linde freut, das natürlich gebührend gefeiert wird: Am 14. Mai steigt eine große Party mit vier DJs und viel Sekt.