Der Bestand an Oldtimern ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Das gilt auch für den Wert und die Beliebtheit der Sammlerstücke.
Fast 850 000 Oldtimer gibt es derzeit in Deutschland. Einige davon sind vermutlich nicht für Ausfahrten gedacht – die alten Schlitten werden auch bei Investoren immer beliebter. Das hat einen Grund: bei einigen Modellen winkt ein satter Wertzuwachs. Fast 37 Prozent sind in einem Fall sogar drin.
Die Südwestbank führt seit Jahren den sogenannten Oldtimerindex (OTX). In dem Index sind 20 Fahrzeuge und deren Wertentwicklung abgebildet. Die Karossen sind allesamt von Porsche, Mercedes-Benz, BMW und Opel. Seit 2005 schoss der Index um 545 Prozent nach oben. Zum Vergleich: der DAX legte seitdem um 294 Prozent zu, der Euro-Stoxx-50-Performance-Index um 160 Prozent.
Mercedes 300 SL Flügeltürer ist Gewinner im Index
Vor allem seltene Modelle hätten sich für viele Käufer als gute Wertanlage herauskristallisiert, heißt es von der Südwestbank. Besonders der Mercedes 300 SL Flügeltürer (W198 I) war 2023 demnach ein lohnendes Investment: Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Wert des Oldtimers um 36,9 Prozent. Mit diesem Anstieg und einem Wert von mittlerweile 1,32 Millionen Euro macht ihn das zum Gewinner auf dem Oldtimerindex.
Ebenfalls gut schnitt der Opel Manta B GT/E ab. Er konnte einen Wertzuwachs von 16,74 Prozent verbuchen und erreicht so einen Preis von 13 250 Euro. Zudem können sich auch Besitzer eines Porsche 911 Coupé (aus den 1960er Jahren) über einen Wertzuwachs von 8,6 Prozent freuen. Dieser erreicht nun einen Wert von 120 000 Euro.
Oldtimer als stabile Wertanlage
Im vergangenen Jahr erreichte der Oldtimerindex übrigens den höchsten Anstieg seit 2015. Um ganze 11 Prozent ging es nach oben. Aber warum ist das gerade jetzt passiert? „Gerade in Zeiten hoher Inflation sind viele Kunden auf der Suche nach alternativen, aber wertstabilen Investitionsmöglichkeiten, darunter auch Oldtimer“, erklärt Jens Berner, Oldtimer-Experte im Asset Management bei der Südwestbank. Berücksichtige man allerdings die Rendite, mache eine Investition laut dem Experten aber erst bei einem Oldtimer ab 100 000 Euro Sinn.
Wer noch keinen Oldtimer besitzt, aber einen haben möchte, muss übrigens nicht den Kopf in den Sand stecken. Auch im Jahr 2024 feiern einige Fahrzeuge ihren 30. Geburtstag – der Zeitpunkt, ab dem das H-Kennzeichen beantragt werden kann.
Darunter fällt der Porsche 911 (993) Cabrio, bei Liebhabern einer der beliebtesten Elfer. Der 993 war zudem einer der letzten Porsche aus der 911er-Reihe, die über einen luftgekühlten Boxermotor verfügen. Der Preis für ihn ist in den vergangenen Jahren bereits gestiegen.
Ebenso feiert der Audi Avant RS2 seine Oldtimer-Premiere. Er galt 1994 als einer der stärksten Serien Varianten eines Audi. Das Besondere: Er wurde bei Porsche mit einem 315 PS starken Fünf-Zylinder-Turbomotor versehen. Zu den Geburtstagskindern gesellt sich zudem der BMW 7er (E38). Der 7er aus dem Jahr 1994 steht auch bei Fans hoch im Kurs.
Das sind die Top 5 im Oldtimerindex seit 2005
Platz 5
Der Opel Manta B GT/E, Baujahr 75-77, war am 1. Januar 2024 laut Südwestbank 13 250 Euro wert. Anstieg seit 2005: 488,89 Prozent.
Platz 4
Der Mercedes 300 SL-Flügeltürer (W198 I), Baujahr 54-57, war am 1. Januar laut der Studie 1 322 500 Euro wert. Anstieg seit 2005: 529,76 Prozent.
Platz 3
Der BMW 2002 (02), Baujahr 68-76, war am 1. Januar 20 050 Euro wert. Anstieg seit 2005: 568,33 Prozent.
Platz 2
Der Porsche 911 (Coupe), Baujahr 64-67, war am 1. Januar 120 000 Euro wert. Anstieg seit 2005: 650 Prozent.
Platz 1
Der BMW 507, Baujahr 56-59, war am 1. Januar laut Südwestbank 1 897 500 Euro wert. Anstieg seit 2005: 903,97 Prozent.