Die IG Metall will bis 2025 Tarifverträge für weitere 100 000 Beschäftigte abschließen. Foto: dpa

Bis 2025 sollen 100 000 weitere Beschäftigte in Tarifververträge gebracht werden. Das hat sich die IG Metall auf die Fahnen geschrieben.

Sindelfingen - Die IG Metall will in Baden-Württemberg bis 2025 Tarifverträge für weitere 100 000 Beschäftigte abschließen. „Tarifverträge machen die Arbeit besser und verleihen unserem Handeln Gewicht“ sagte der Bezirksleiter der IG-Metall Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, am Dienstag bei der Bezirkskonferenz der Gewerkschaft in Sindelfingen.

Bis Ende kommenden Jahres wollen die Metaller demnach Tarifverträge für 30 000 Angestellte vereinbaren, darunter 3000 im Kfz-Handwerk. Dort sei es seit 2007 zu einer Erosion der Tarifbindungen gekommen, weil die Kfz-Innung die Zuständigkeit für die Tarifverträge abgegeben habe und viele Betriebe dadurch aus den von der Innung vereinbarten Tarifen ausgeschieden seien, erklärte eine Sprecherin.

„Strategie 2025“

In den restlichen Branchen stagniere die Tarifbindung. 2016 einigte sich die Gewerkschaft daher auf die „Strategie 2025“, die die Tarifbindung wieder mehr in den Fokus der Gewerkschaftsarbeit rückte. Seitdem setzte die IG Metall nach eigenen Angaben Tarifverträge in 90 Betrieben für insgesamt 27 500 Beschäftigte durch.

Die Gewerkschaft will die Arbeitgeber überzeugen, sich den branchenweiten Flächentarifen anzuschließen. Die meisten der zuletzt abgeschlossenen Verträge seien jedoch Haustarife, also Verträge, die nur für einzelne Unternehmen gelten, sagte die Sprecherin. Laut IG Metall arbeiten von den rund 1,1 Millionen Beschäftigten der Metallbranche im Südwesten mehr als 600 000 ohne Tarifvertrag.