Ein Mitarbeiter der Spurensicherung in Schutzkleidung fotografiert an einem Tatort in der Irving Street, nachdem im Stadtzentrum mehrere Menschen durch Messerstiche verletzt worden sein sollen. Foto: AFP/OLI SCARFF

Bei dem schweren Vorfall in der britischen Stadt Birmingham ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Sieben Menschen seien durch Stiche verletzt worden, teilte die Polizei mit.

Birmingham - Bei Messerangriffen ist in der englischen Stadt Birmingham ein Mann getötet worden und sieben weitere Menschen wurden verletzt. Nach den Vorfällen in der Nacht zu Sonntag werde nach einem mutmaßlichen Einzeltäter gesucht, gab die Polizei bekannt. Es habe sich offenbar um willkürliche Attacken gehandelt. Das Motiv sei noch unklar, sagte der Polizeichef von West Midlands, Steve Graham. Für eine Terror-Verbindung gebe es derzeit „absolut keine“ Anzeichen.

Einsatzkräfte der Polizei von West Midlands wurden am Sonntag kurz nach Mitternacht wegen eines ersten Messerangriffs gerufen. Über einen Zeitraum von zwei Stunden seien danach weitere Meldungen von Messerangriffen im Stadtzentrum eingegangen. Diese hingen wohl miteinander zusammen; eine Mordermittlung sei eingeleitet worden.

Augenzeugen berichten von Auseinandersetzung auf der Straße

Von den sieben Verletzten seien zwei, ein Mann und eine Frau, in kritischem Zustand im Krankenhaus, sagte Graham. Einer der Angriffe habe im sogenannten Gay Village, einem Viertel für Schwule, Lesben und andere sexuelle Minderheiten, stattgefunden. Aber es gebe auch keine Anzeichen dafür, dass die Tat ein Hassverbrechen sei, so Graham.

Nach den Geschehen sperrten Polizisten die Gegend mit vielen Bars und Nachtclubs ab. Am Abend sei es dort voll gewesen, berichteten Augenzeugen. Viele Menschen hätten draußen an Tischen getrunken und gegessen. Mehrere Leute hätten sich eine Auseinandersetzung auf der Straße geliefert, sagte die Augenzeugin Cara Curran der BBC. „Es war eine Gruppe von Jungs gegen eine andere Gruppe von Jungs“, es seien auch rassistische Beleidigungen gefallen.

Polizei veröffentlicht Videoaufnahmen einer Überwachungskamera

Ein Augenzeuge beschrieb den Täter als schwarz gekleideten Mann zwischen 20 und 25 Jahren. Am Abend twitterte die Polizei Videoaufnahmen einer Überwachungskamera von einer Person, auf die die Beschreibung passte. „Kennen Sie ihn?“, hieß es. Man wolle mit dem Mann sprechen.

Die Taten passierten den Ermittlungen zufolge zwischen 1.30 und 3.20 Uhr (MESZ) in der Nacht. „Die Ereignisse in den frühen Morgenstunden sind tragisch, schockierend und verständlicherweise erschreckend“, teilte Steve Graham von der zuständigen Polizeibehörde mit. Er rief Augenzeugen dazu auf, sich zu melden. Wer Verdächtiges beobachte, sollte besonnen reagieren und die Ermittler informieren. Graham sprach von einer „zufälligen Attacke ohne klares Motiv“. Es besteht ihm zufolge keine Verbindung zwischen den Opfern. Auch Rassismus schloss er als Motiv bei dem Verbrechen aus.

Der britische Außenminister Dominic Raab sprach von einem sehr ernsten Vorfall. Seine Gedanken und Gebete seien mit den Opfern und ihren Angehörigen. Der Bürgermeister der West Midlands, Andy Street, appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, jegliche Spekulationen über das Geschehen bleiben zu lassen.