Hans-Frieder Rabus will eine evangelische Gemeinde in Belgrad betreuen.
Birkach - Im Ruhestand hat es Hans-Frieder Rabus nicht lange ausgehalten. Jüngst hat sich der evangelische Pfarrer in Gottesdiensten im Asemwald und in Schönberg von den Gemeindemitgliedern verabschiedet. Doch statt die Seele baumeln zu lassen, hat er schon eine neue Aufgabe für sich entdeckt. Der 65-Jährige wird ins serbische Belgrad gehen und dort die deutschen Mitglieder der Lutherischen Gemeinde betreuen.
150 Projekte in 40 Partnerkirchen
Eine deutsche Gemeinde bestand in der Donaumetropole schon zu Zeiten Titos, als Serbien noch Teil Jugoslawiens war und kommunistisch regiert wurde. Mit Unterstützung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wurde die Lutherische Gemeinde in Belgrad neu gegründet. Aus rechtlichen Gründen wurde sie Teil der Slowakischen Evangelischen Kirche. Gleichwohl bestehen Kontakte nach Deutschland, nicht zuletzt zum Gustav-Adolf-Werk, dem Diasporawerk der EKD. Dieses unterstützt rund 150 Projekte von 40 Partnerkirchen in 35 Ländern. Im Fokus stehen protestantische Minderheiten.
Sechs Jahre lang Pfarrer in Asemwald und Schönberg
Rabus wird den Posten in Belgrad voraussichtlich im Frühjahr 2013 für zehn Monate übernehmen. Vorab will sich der Seelsorger bei einer zweimonatigen Radtour entlang der Donau auf seine Aufgabe vorbereiten und Land und Leute kennenlernen. In den Monaten September und Oktober wird er unterwegs sein. Zudem hat er damit begonnen, Serbisch zu lernen.
Das Umziehen ist er gewohnt
Rabus war sechs Jahre lang Pfarrer in Asemwald und Schönberg, aber nur nebenher. Eigentlich hat er sich im Haus Birkach, dem Studienzentrum der evangelischen Landeskirche, um die Seelsorge anderer Pfarrer gekümmert. Zuvor war er Dekan im Kirchenbezirk Ludwigsburg. Zudem war er bereits Stellvertreter des theologischen Direktors der Stuttgarter Diakonissenanstalt. Geboren in Schwäbisch Hall und aufgewachsen in Ulm, hat Rabus Theologie und Psychologie in Wuppertal, Heidelberg, Bonn und Tübingen studiert.