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FDP-Fraktionschefin Homburger beklagt, dass die Öffentlichkeit ihrer Partei nicht richtig zuhört.

Stuttgart - Die FDP-Fraktionschefin im Bundestag und baden-württembergische Parteivorsitzende hat in diesen Tagen viel Kritik aus den eigenen Reihen einstecken müssen. Klar, dass Birgit Homburger ihre Politik verteidigt. Aber sie räumt auch Fehler in der Darstellung ein.

Die Redaktion soll ihr die Anspannung nicht anmerken - trotz einer verheerenden Woche. Liberale Kritiker hatten von Parteichef Guido Westerwelle und seinem schwachen Außenauftritt plötzlich abgelassen, um Birgit Homburger ins Visier zu nehmen und - falls notwendig- als Bauernopfer vorzubereiten. Ihr Parteifreund Wolfgang Kubicki zeigte öffentlich mit dem Finger auf Homburger. Sie trage Mitschuld an den desaströsen Umfragewerten der Liberalen, behauptete das Bundesvorstandsmitglied und unterstellte ihr Schwäche bei der Führung der Bundestagsfraktion. Gegrummelt hatte es dort seit längerem, doch jetzt wäscht man schmutzige Wäsche. Öffentlich.

Doch Homburger kommt keinesfalls geknickt an den Konferenztisch der Redaktion. Ihre Position ist aufrecht. Der Rücken ist kerzengerade, ihre Haltung lässt selten in der Anspannung nach, die Hände liegen fast immer ordentlich gefaltet auf einer dünnen FDP-Mappe mit Merkzetteln für Details, die man nicht im Kopf parat hat. Sie muss nicht reinschauen.

Die FDP-Landesvorsitzende ist dann doch erleichtert, dass sie zu Beginn nach ihrer Bärensammlung im heimischen Hilzingen gefragt wird und nicht nach möglichen Wunden, die ihr Parteikollegen gerissen haben könnten. Die Sammlung sei der Familie ihres Mannes geschuldet, antwortet sie. Die komme aus Berlin, und da sei der Bär ein wichtiges Symbol. Inzwischen hat sie im Familienkreis allerdings einen Geschenkstopp verhängt. Es sind der Bären zu viele.