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Wie das Statistische Landesamt am Montag in Stuttgart mitteilte, wird im Jahr 2009 das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) voraussichtlich um acht Prozent schrumpfen.

Stuttgart - Baden-Württemberg steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Wie das Statistische Landesamt am Montag in Stuttgart mitteilte, wird im Jahr 2009 das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) voraussichtlich um acht Prozent schrumpfen. Dieser Einbruch wäre deutlich dramatischer als im Krisenjahr 1993. Damals war das BIP real um 4,1 Prozent zurückgegangen. Allerdings sehen die Statistiker in den nächsten Wochen langsam wieder Licht am Ende des Tunnels.

"Die beruhigendste Erkenntnis ist, dass sich die Hinweise auf eine Bodenbildung (...) allmählich verdichten", heißt es in der Mitteilung. Im dritten Quartal werde sich die Rezession voraussichtlich abschwächen, zum Jahreswechsel könnte es wieder einen Aufwärtstrend geben.

Im zweiten Quartal 2009 ging das reale BIP im Vergleich zum Vorquartal noch einmal um 1,7 Prozent zurück. Für das dritte Quartal rechnen die Statistiker mit einem weiteren Rückgang um 1,6 Prozent. Damit wäre die Wirtschaftsleistung das sechste Quartal in Folge rückläufig.

"Zum Jahresende könnte die Wirtschaftsentwicklung dann erstmals seit dem ersten Quartal 2008 wieder in Richtung Wachstum drehen", teilten die Statistiker mit. "In der Gesamtschau dürfte für die Perspektiven der konjunkturellen Lage des Landes Zuversicht, jedoch keine Euphorie angezeigt sein."

Ein für die Konjunktur großer Unsicherheitsfaktor sei der Arbeitsmarkt. Einem leichten Rückgang bei der Kurzarbeit stehe ein starker Anstieg der Arbeitslosigkeit im Südwesten gegenüber. Dies werde sich voraussichtlich als Belastung für die Binnennachfrage erweisen. "Dies gilt umso mehr, als der dramatische Nachfragerückgang bei den Unternehmen Anpassungen der Produktionskapazitäten nach sich ziehen werden."

Im ersten Quartal 2009 war das BIP im Jahresvergleich um 7,5 Prozent geschrumpft, für das zweite Quartal wird sogar mit einem Rückgang um 9,7 Prozent gerechnet. Für das dritte Quartal erwarten die Statistiker im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 8,6 Prozent.