Europaabgeordneten Anna Deparnay-Grunenberg in Straßburg. Foto: Screenshot/Bio.Velo.Route

Was bitte ist eine Bio.Velo.Route? Zwischen Stuttgart und der Partnerstadt Straßburg soll man das künftig nach Vorstellung einer Grünenpolitikerin erfahren können.

Radfahren ist im Grunde ein schlichte Angelegenheit. Und doch liest sich diese Ankündigung, als sei das Rad neu erfunden worden. Von einer nachhaltigen Themenroute ist da die Rede, von sozial-ökologischer Transformation, von einem CO2-armen Microadventure, einer Radroute 3.0. Etwas schlichter gesprochen geht es darum: Auf Betreiben der grünen Europaabgeordneten Anna Deparnay-Grunenberg haben findige Menschen eine Radtour erkundet, die Stuttgart mit seiner Partnerstadt Straßburg verbindet. Nicht nur eine schöne Sache für Radelnde, auch eine nette Geste, feiert die Städtepartnerschaft in diesem Jahr doch ihren 60-ten.

Ganz ohne Beschilderung und ohne Karte

Der Clou an der Sache: Das Ganze kommt ohne Beschilderung aus. Die Bio.Velo.Route kann man sich kostenlos auf alle gängigen Navigations-Apps herunterladen, was „ressourcenintensive Kartendrucke“ überflüssig mache. Außerdem sei die Strecke so gestaltet, dass man auch kürzere Abschnitte fahren und zu diesen mit öffentlichen Verkehrsmitteln gelangen könne. In einer Pressemitteilung heißt es: „Bio.Vélo.Route. ist nicht nur eine Fahrradroute, sie erzählt eine Geschichte: die des Wandels der Biodiversität & Landschaften, der deutsch-französischen Freundschaft, der Mobilitätswende und der Zukunft des Ökotourismus in der Grenzregion.“

Bevor das gemeine Volk in den Genuss kommt, gibt es eine offizielle Einweihungsfahrt. Der Startschuss fällt an diesem Freitag, 17. Juli, 16 Uhr, vor dem Stuttgarter Rathaus. Die Delegation wird von OB Frank Nopper, Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, dem grünen Verkehrsexperten im Bundestag Matthias Gastel und Landtagspräsidentin Muhterem Aras im Rahmen des Festivals der Kulturen verabschiedet. Die Route führt durch den Nationalpark Schwarzwald und durch Schutzgebiete wie Streuobstwiesen, Bannwälder oder Moore. Der Rhein wird mit einer Fähre überquert. Geplante Ankunft in Straßburg ist Montag, 18. Juli, 13 Uhr, wo Oberbürgermeisterin Jeanne Barseghian den Tross am Place du Château begrüßen wird.

Rennradler sollten sich den September merken

Wer’s ausgesprochen sportlich mag, der sollte sich den 10. und 11. September im Kalender notieren. Dann veranstaltet der Rad-Touristik-Club Stuttgart (RTC) seine jährliche Rennradklassiker nach Straßburg und retour. In diesem Jahr bereits zum 38ten Mal. Samstag geht es auf einer 170 Kilometer langen Route hin, am Sonntag auf 180 Kilometern wieder zurück. Anmelden kann man sich auf der Homepage des RTC (www.rtc-stuttgart.de). Wer die Etappenfahrt bis 15.07. bucht, zahlt 125 Euro. Danach kostet der Spaß (inklusive Übernachtung und Verpflegung) 145 Euro. Wir sind die Strecke vor neun Jahren schon mal gefahren und haben ein Video gedreht.