Wie kann der Impfstoff von BioNTech/Pfizer noch effektiv vor Omikron schützen? Foto: dpa/Boris Roessler

Studiendaten zeigen, wie der Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer eingesetzt werden muss, damit dieser noch effektiv vor der neuen Covid-19-Variante Omikron schützt.

Frankfurt - Der Covid-19-Impfstoff von BioNTech und Pfizer ist Studiendaten zufolge nach drei Dosen immer noch effektiv gegen die neue Omikron-Variante. Nach nur zwei Dosen gehen die beiden Unternehmen aber von einer geringeren Wirksamkeit aus, wie sie am Mittwoch mitteilten.

Bis Ende März soll es einen Varianten-spezifischen Impfstoff geben

Vorläufige Laborstudien zeigten, dass zwei Dosen deutlich geringere Neutralisierungstiter gegen Omikron aufweisen. Eine zweifache Impfung könnte vermutlich aber immer noch gegen eine schwere Erkrankung schützen. Drei Dosen konnten die Variante neutralisieren. Die Daten zeigten auch, dass eine Booster-Dosis die neutralisierenden Antikörpertiter im Vergleich zu zwei Dosen um das 25-fache erhöhe.

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Biontech und Pfizer arbeiteten bereits an einem Varianten-spezifischen Impfstoff gegen Omikron. Sie gehen davon aus, diesen bis Ende März bereit stellen zu können, sollte eine Anpassung für einen höheren sowie langanhaltenderen Schutz notwendig sein. „Diese ersten Daten lassen darauf schließen, dass eine Auffrischungsimpfung immer noch einen ausreichenden Schutz gegen eine durch die Omikron-Variante ausgelöste Erkrankung jeglicher Schwere bieten kann“, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin. „Großflächige Impf- und Auffrischungskampagnen auf der ganzen Welt könnten uns dabei helfen, Menschen weltweit besser zu schützen und durch den Winter zu kommen.“

Wissenschaftler äußerten sich besorgt über die hohe Zahl der Mutationen am Spike-Protein des Virus

Sahin hatte in der vergangenen Woche gesagt, er halte es für wahrscheinlich, dass Geimpfte einen deutlichen Schutz gegen schwere Erkrankungen, die durch Omikron verursacht werden, haben werden. Dieser dürfte nach der dritten Auffrischungsimpfung noch ausgeprägter sein. Grundsätzlich glaube er aber, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt ein neuer Impfstoff gegen die neue Variante benötigen werde, die Frage sei nur, wann.

Die Variante, die erstmals in Südafrika entdeckt wurde und sich inzwischen weltweit ausbreitet, hat Alarm ausgelöst. Wissenschaftler äußerten sich vor allem besorgt über die hohe Zahl der Mutationen am Spike-Protein des Virus. Erste Studien aus Südafrika und Deutschland zum Immunschutz gegen die Omikron-Variante zeigten eine rund 40-fach reduzierte neutralisierende Wirkung von Antikörpern.