Gärbottiche einer Biogasanlage bei Pforzheim – die Branche hat es derzeit schwer. Foto: dpa

Die Landesregierung will Betreibern von Biogasanlagen unter die Arme greifen – ohne Förderung rentieren sich viele Anlagen nicht.

Stuttgart - Mehrere Bundesländer, darunter Baden-Württemberg, machen sich dafür stark, in die Jahre gekommene Biogasanlagen auch in den nächsten Jahrzehnten weiter staatlich zu fördern.

Man müsse prüfen, ob man eine „Verlängerung der Vergütung für effiziente Anlagen über den bisherigen Zeitraum von 20 Jahren“ hinbekomme, sagte Helmfried Meinel, Amtschef im Stuttgarter Umwelt- und Energieministerium, unserer Zeitung. An einer Weiterförderung hätten auch andere Länder wie Bayern, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen ein „starkes Interesse“, heißt es aus dem Umweltministerium.

Hintergrund sind derzeit laufende Verhandlungen auf bundespolitischer Ebene zur Subventionierung von Ökoenergiekraftwerken, zu denen neben Wind- und Solaranlagen auch Biogasmeiler zählen. Die Landesregierungen fürchtet, dass ein Großteil der rund 900 Biogasanlagen im Land nach dem Auslaufen der für eine Dauer von 20 Jahren gewährten Zuschüsse rote Zahlen einfahren und dann stillgelegt werden müssen. Ein Weiterbetrieb sei dann „kaum darstellbar“, heißt es aus dem Ministerium.

Weniger Biogasanlagen gefährden die Öko-Energie-Ziele des Landes

Sollte dies geschehen, kämen auch die ambitionierten Klima- und Ökoenergieziele des Landes ins Wanken. Zusammen mit holzbefeuerten Kraftwerken erzeugen Biogasanlagen bislang rund fünf Prozent des Ökostroms im Land. Außerdem würde die sogenannte Wärmewende beeinträchtigt, wonach immer mehr Heizenergie für Häuser und Wohnungen aus erneuerbaren Quellen stammen soll. Auch in diesem Bereich sind Biogasanlagen bislang eine Stütze.

Biogasanlagen erzeugen aus Biomasse und Abfallstoffen Gas, das zum Heizen oder zur Stromerzeugung verwendet werden kann. Wegen der Verwendung großer Mengen von Mais als Gär-Rohstoff stehen die Anlagen in der Kritik.