Erstmals nach dem Missbrauchsprozess gegen den US-Comedian Bill Cosby steht dieser wieder auf der Bühne. Bei seinem Comeback in Philadelphia wurde der 80-Jährige wohlwollend vom Publikum empfangen.
Philadelphia - US-Entertainer Bill Cosby ist erstmals nach einem Missbrauchsprozess gegen ihn wieder auf der Bühne gestanden. Der 80-Jährige trat am Montag (Ortszeit) in einem Jazz-Club in seiner Heimatstadt Philadelphia auf. Bei seiner ersten Show seit Mai 2015 erzählte Cosby Anekdoten, ehrte alte Freunde und spielte Schlagzeug. Als er die Schlagstöcke des Instruments an den elf Jahre alten Sohn seines Bassisten überreichte, fragte er den Jungen, ob dieser wisse, wer er sei. „Ich war früher mal ein Comedian“, antwortete Cosby.
Seine letzte Tournee als Stand-Up-Comedian endete, als es zu Protesten kam, nachdem rund 60 Frauen den Entertainer des Missbrauchs und sexueller Übergriffe beschuldigten. Bei seinem Comeback in Philadelphia begrüßte ihn das Publikum mit Applaus und lachte über die Witze des 80-Jährigen. Er sei auf die Bühne zurückgekehrt, weil er seine Freunde wiedersehen wollte, so Cosby.
Auf nicht schuldig plädiert
Cosby wird vorgeworfen, 2004 einer Frau Tabletten zur Betäubung gegeben und sie anschließend sexuell missbraucht zu haben. Ein erster Prozess scheiterte, weil die Geschworenen sich nicht auf ein Urteil einigen konnten. Cosby hat auf nicht schuldig plädiert und ist gegen eine Kaution von einer Million Dollar (rund 820 000 Euro) auf freiem Fuß. Im April soll der Prozess gegen ihn neuaufgelegt werden. Bei seinem Auftritt lehnte er es ab, über den Prozess zu sprechen.